Irische Musik und Kondom-Metaphern

„The Stokes“ spielen traditionellen Irish Folk auf dem Marktplatz


„The Stokes“ mit Irish Folk auf dem Marktplatz in Olpe von Catriona Rath
„The Stokes“ mit Irish Folk auf dem Marktplatz in Olpe © Catriona Rath

Ausgelassene Stimmung, klatschende und tanzende Menschen: Bei der dritten Veranstaltung von „Donnerstags auf dem Marktplatz“ trat am Donnerstagabend, 18. August, die Irish-Folk-Band „The Stokes“ auf. Der Platz im Herzen der Stadt war gut gefüllt.


„Was liegt näher, als einen ,Sea Shanty´ in der Nähe des Biggesees zu spielen?“, fragt Sänger und Gitarrist Kevin Sheahan das Publikum. Zusammen mit seinen drei Bandkollegen stimmt er daraufhin das Lied „Home, boys, home“ an und animiert die Zuhörer zum Klatschen. Die Combo besteht neben dem Frontmann aus Banjospieler Jörg Gleba und Flötenspieler Roland Noack. Das Trio hat an diesem Abend noch gesangliche Unterstützung durch Jörgs Frau Pamela bekommen. „Ich habe das letzte Mal vor vier Jahren zusammen mit der Band ,The Stokes´gespielt, weil ich damals Kevin unterstützt habe. Er hatte eine Halsentzündung und war deshalb nicht gut bei Stimme. Einer der Verantwortlichen der Veranstaltung in Olpe hat mich damals gehört und wollte unbedingt, dass ich auch dieses Jahr wieder mit dabei bin“, erklärt die Sängerin in der Pause des Auftritts.
Leidenschaft und Gefühl
Das Publikum tanzt während des Auftritts ausgelassen mit. Das richtige Klatschen wird vor jedem Song zusammen mit der Band geprobt, damit auch alles stimmig klingt. „The Stokes“ trumpfen mit viel Leidenschaft und Gefühl auf und legen viel Wert darauf, irische Tradition zu vermitteln. Sie schaffen es, eine Nähe zu den Zuhörern aufzubauen. Die Lieder sind eine ausgewogene Mischung aus tanzbaren Melodien mit schnellem Takt und Schwung und melancholische Balladen, die zum Schunkeln animieren. Einige Besucher tanzen sogar irische Tänze dazu und auch die Kleinsten sind vor der Bühne in Bewegung. „The Stokes“ stehen seit über zehn Jahren auf der Bühne und haben schon über 700 Konzerte gespielt, davon auch einige in Irland. Mit ihren lustigen Anekdoten zwischen den Liedern unterhalten sie nicht nur ihr Publikum, sondern bringen ihnen auch das Land Irland und seine kulturelle Tradition näher. Die beiden Sänger haben irische Wurzeln, doch alle Bandmitglieder haben auch einen deutschen Hintergrund, und deshalb lag es für die Band seit jeher nahe, den irischen Folk in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannter zu machen.
Irish Folk in Reinform
„The Stokes“ stehen für Irish Folk in Reinform und werden mittlerweile schon als legitimer Nachfolger der „Dubliner“ gehandelt. Diese Meinung wird auch von einigen irischen Folkgrößen geteilt, und so waren sie schon mit „Dubliner“-Sänger Seán Cannon und Noel McLoughlin und vielen anderen auf Tour. Außerdem wurden „The Stokes“ in Irland vom Fremdenverkehrsverband „Tourism Ireland“ gleich zweimal zur besten Band des Jahres gewählt.
 von Catriona Rath
© Catriona Rath
Banjospieler Jörg erzählt davon, dass er einmal in Irland einem sehr guten Banjospieler alleine ein Stück vorspielen sollte. Doch ohne Gitarrenbegleitung von Kevin sei das gar nicht so einfach gewesen. „Kev ist wie ein Kondom. Ohne ihn ist es schöner, doch mit ihm ist es sicherer“, lacht Jörg - und das Publikum lacht mit ihm. Die Band, die sich in Irland kennenlernte, kommt mindestens einmal im Jahr dorthin zurück, um in Pubs zu spielen. Vor allem nach County Clare in Dunning. Dort spielen sie mit und für die Einheimischen. „Wir sind immer wieder gern dort. Wir kommen nicht nur, um Musik zu machen, sondern auch um zu lernen. Von vielen Musikern dort können wir uns nach wie vor noch etwas abschauen und uns weiterentwickeln“, erzählt Flötenspieler Roland, der seit fünf Jahren in der Band spielt. Das Publikum will die Band nicht so einfach ziehen lassen, und so spielen Sheahan und Co. nochmal zwei Songs als Zugabe. Nach ihrem Konzert werden die Besucher von den Musikern noch zu einer kleinen privaten Session in die Gaststätte „Klumpen am Markt“ eingeladen, um dort zusammen mit ihnen Musik zu machen.
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