Internationale Förderklasse des Berufskollegs Olpe gestaltet Kochbuch

Knödel und Rotkohl treffen auf Datteln und Kokos


  • Olpe, 09.06.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Die Schüler bereiteten unter anderem arabische Gerichte wie „Ma'amoul“ und „Kulitscha“ zu. von Barbara Sander-Graetz
Die Schüler bereiteten unter anderem arabische Gerichte wie „Ma'amoul“ und „Kulitscha“ zu. © Barbara Sander-Graetz

Olpe. Die Schüler der der internationalen Förderklasse des Berufskollegs des Kreises Olpe haben Rezepte aus ihrer Heimat, aber auch aus Deutschland gesammelt und diese in ihrem Kochbuch „Guten Appetit! Leckeres aus aller Welt" zusammengetragen.


Dabei gilt es, Exotisches, aber auch Bekanntes zu erleben und zu schmecken. „Ma'amoul“, ein kleines Grießgebäck der arabischen Küche des Nahen Ostens, meist mit Mandel-, Nuss- oder Dattelfüllung oder „Kulitscha“, das kurdische Gebäck mit Datteln, Nüssen oder Kokos, sind nur zwei der Köstlichkeiten, die es wert sind, probiert zu werden.

Gulasch mit Knödel und Rotkohl ist hingegen für die Schüler aus Syrien oder Eritrea etwas Exotisches, selbst wenn in Eritrea Kartoffeln zu den Grundnahrungsmitteln gehören. Aber auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Das wissen auch Corinna Wiffel, Michaela Liesen und Gisela Hundt. Die drei Lehrerinnen haben das Kochbuchprojekt im Rahmen ihres Unterrichtes initiiert.
Zubereitung von ägyptischem Gericht
„Dabei haben wir die Schüler ermutigt, ihre Rezepte mitzubringen und hier in der Schulküche zu kochen“, erklärt Corinna Wiffel. „Allerdings kamen wir bei Molokhia ein wenig an unsere Grenzen“, schmunzelt Gisela Hundt. Manche lieben dieses ägyptische Gericht, andere könnten sich aufgrund der schleimigen Konsistenz nicht damit anfreunden. Gekochte Molokhia zieht nämlich Fäden, wenn man sie mit Brot aufnimmt. Die meisten Ägypter essen dieses  Gemüse mit Reis, oder sie tunken Fladenbrot in Molokhia, wobei sie dann Fäden zieht. „Ich dachte es schmeckt wie Spinat, aber es ist weit davon entfernt“, so Hundt. 

Und die Zutaten? Ist es ein Problem, sie zu bekommen? „Nein“, sagt Gisela Hundt, „In türkischen Läden oder in Bioläden sind auch die unbekanntesten Zutaten zu bekommen. Jedenfalls haben wir dort immer alles für unserer Rezepte bekommen.“
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Insgesamt kamen so rund 50 Rezepte zusammen, die neben Vor-, Haupt- und Nachspeisen auch Marmeladen und deutsche Lieblingsrezepte beschreiben. Alle zusammen bilden das Kochbuch der internationalen Förderklasse des Berufskollegs Olpe. In der Klasse sind Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren, die aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern kommen und zunächst die deutsche Sprache erlernen müssen. 

Neben der Vermittlung der Sprache als Kernkompetenz für ein Leben in Deutschland dürfen die Schüler Schwerpunktkurse wählen. Einer dieser Schwerpunkte ist Ernährung und Versorgung, der zweimal in der Woche unterrichtet wird. Hier entstand die Idee, dieses Kochbuch anlässlich der Jubiläumsfeier des Kreises Olpe zusammenzustellen und drucken zu lassen.
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Internationale Förderklasse des Berufskollegs Olpe gestaltet Kochbuch
Dieses Kochbuch kann bei der Feier zum Kreisjubiläum am Samstag, 10. Juni, zum Preis von 10 Euro am Infostand des Berufskollegs Olpe im Kreishaus (bei der Zulassungsstelle) erworben werden.

Weiterhin werden orientalische Marmeladen zum  Kauf und Gebäck wie Ma'amoul  und Kulitscha zum Probieren angeboten. Der Erlös des Verkaufs geht an die diesjährige Sozialaktion des Berufskollegs Olpe „Utho Ngathi: Wir sind wertvoll füreinander“ - Therapeutische Förderung und Integration von Menschen mit Behinderungen in Südafrika und Sambia.
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