Inklusion im Kino: Filmvorführung und Diskussion in Olpe

„Schule, Schule – Die Zeit nach Berg Fidel“ in Olpe


Olpe. Der Verein Gemeinsam leben, gemeinsam lernen – Olpe plus, die Stadt Olpe und das Olper Cineplex laden ein zu „Kino, Inklusion und Diskussion“ rund um einen preisgekrönten Film: Am Montag, 26. Februar, zeigen sie ab 19.30 Uhr im Olper Kino in einer Kooperationsveranstaltung den bewegenden und preisgekrönten Doku-Film „Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel“.


Im Anschluss an den Film gibt es eine offene Diskussionsrunde mit dem Publikum und besonderen Diskussionsteilnehmern: der Regisseurin Hella Wenders, der Sonderpädagogin und Konrektorin einer Grundschule, Claudia Knoche, der erfahrenen Pädagogin und Buchautorin Barbara Wenders, die lange Jahre an der Schule Berg Fidel (später Primusschule) gearbeitet hat und Sven Trapp, Inklusionskoordinator und Lehrer an einem Kölner Gymnasium.

2012 zeigten die Veranstalter bereits den mehrfach preisgekrönten Vorgänger-Film „Berg Fidel“ vor 270 Zuschauern. Auch damals gab es im Anschluss im ausverkauften Kino eine sehr angeregte Diskussion. Seitdem ist viel passiert. Bund, Länder und Kommunen sind durch die UN-Behindertenrechtskonvention seit 2009 dazu verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen und so das Menschenrecht auf Inklusion zu verwirklichen.
Erste Schritte 2014/2015
Im Dezember 2010 verabschiedete der NRW-Landtag parteiübergreifend einen Beschluss zum Aufbau der inklusiven Bildung. Nach einem weiteren langen Diskussionsprozess wurden mit dem neunten Schulrechtsänderungsgesetz zum Schuljahr 2014/2015 die ersten Schritte zur Umsetzung der UN-BRK in den Schulen des Landes verabschiedet und ein Recht auf Inklusion eingeführt.

Seitdem haben sich viele Schulen in NRW dem Gemeinsamen Lernen geöffnet. In der qualitativen Umsetzung kam es jedoch immer wieder zu Problemen unter anderem aufgrund unzureichender personeller und sächlicher Ressourcen und Vorbereitungen und auch wegen vielfältiger Widerstände.
Unzählihr positive Beispiele
„Inklusives, gemeinsames Leben und Lernen kann sehr gut und zum Gewinn für alle funktionieren. Das zeigen unzählige Beispiele. Hapern tut es zumeist an unzureichenden Bedingungen und auch an ablehnenden Einstellungen.“ sind sich die Vorsitzenden von Gemeinsam leben, gemeinsam lernen – Olpe plus e.V., Thomas Heinemann und Thomas Franzkowiak, sicher. „Viele allgemein bedenkliche Entwicklungen und insbesondere zu knappe personelle Ressourcen in Schulen werden zu Unrecht immer wieder einzig dem Thema Inklusion angelastet.“, führen sie weiter aus. 

„Mit unserer Veranstaltung wollen wir einen neuen Beitrag zur sachlichen Diskussion über das Thema Inklusion in der Schule leisten.“, ergänzt Tanja Antekeuer-Maiworm, Beauftragte für Menschen Beeinträchtigungen bei der Stadt Olpe.

In „Schule, Schule - Die Zeit nach Berg Fidel“ zeigt die Regisseurin, Hella Wenders, wie es David, Jakob, Anita und Samira nach ihrer Zeit an der inklusiven Grundschule Berg Fidel in den weiterführenden Schulen ergangen ist. Ein nachhaltiger Blick, der sich lohnt. Weitere Infos zum Film (inklusive eines Trailers) und zur Diskussionsrunde und die Möglichkeit zur Ticketbestellung (Sonderpreis 6 Euro) gibt es online.
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