Sehr wichtig sei, dass die Regionen, Kommunen und Bürger zusammenarbeiten würden. „Nicht jeder muss in seinem Dorf alles haben, man kann sich auch mit den Nachbarn ergänzen und Angebote gemeinsam nutzen“, resümierte Aßhoff. Er appellierte an die Gäste, sich über Fördermöglichkeiten zu informieren. Seit zehn Jahren habe nicht mehr so viel Geld zur Verfügung gestanden. LEADER sei dabei als „Ergänzung zur Klaviatur der möglichen Förderung“ zu sehen.
Das betonte auch Andreas Pletziger, Dezernent der Bezirksregierung Arnsberg und Ansprechpartner für LEADER 2014-2020. „LEADER ist das Schmiermittel für andere Förderungen.“ Die Bezirksregierung könne beispielsweise Zuschüsse im Städtebau und der Dorfentwicklung erteilen. Die Menschen vor Ort müssten sich fragen, wo in ihren Dörfern und Gemeinden die Probleme sind. Danach könne gemeinsam mit Arnsberg nach dem besten Konzept gesucht werden.
Das LEADER-Projekt habe sich in der aktuellen Laufzeit verändert: Mit einem Baukasten sollen mehrere Förderansätze unter einem Gesamtkonzept vorgestellt werden. Außerdem wurden Pauschalen für die Bezahlung von Fachkräften eingeführt. Eine weitere Änderung liegt derzeit zur Prüfung beim Landesrechnungshof: Bisher konnten nur Aufträge für unter 500 Euro direkt vergeben werden, ohne dass drei bis vier Angebote eingeholt werden mussten. Diese Grenze soll auf 2500 Euro für Privatpersonen und auf 100 000 Euro für Städte und Gemeinden angehoben werden. Am Ende seines Vortrages unterstrich Pletziger: „LEADER ist eines der besten Förderprogramme, weil ehrenamtliches Engagement unterstützt werden kann.“
Im Anschluss referierten Martin Michalzik (Bürgermeister der Gemeinde Wickede), Thomas Grosche, Bürgermeister von Medebach, und Stefan Pletziger, Regionalmanager einer LEADER-Region, über ihre Erfahrungen mit dem Programm. Dabei wurde deutlich, dass die Umsetzung des LEADER-Programmes zum Teil langwierig und kompliziert ist, dafür aber auch eine große Flexibilität vor Ort mit sich bringt.
LEADER ist ein Programm der Europäischen Union zur Unterstützung des ländlichen Raumes. Insbesondere Projekte in Dörfern werden unterstützt. Damit LEADER-Mittel fließen können, muss mindestens ein Kriterium eines Katalogs erfüllt sein. Für die LEADER-Regionen in Südwestfalen trifft vor allem eine Voraussetzung zu: Gefördert werden demnach Projekte zur sozialen Eingliederung der Bekämpfung, der Armut und der wirtschaftlichen Entwicklungen in den ländlichen Gebieten. Dabei setzt das Programm vor allem auf das Bottom-up-Prinzip: Die Ideen sollen aus der Bevölkerung kommen und dann nach oben getragen werden.