Hohe Resonanz auf Herzwochen-Veranstaltung in Rhode
Was tun, wenn das Herz außer Takt gerät?
- Olpe, 19.11.2022
- Verschiedenes
Rhode. „Vorhofflimmern ist keine exotische Krankheit. Mehr als 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen.“ PD Dr. Frank van Buuren, Ärztlicher Direktor der GFO Kliniken Südwestfalen, brachte die Relevanz des Themas der bundesweiten Herzwochen am Mittwochabend, 16. November, auf den Punkt. Mehr als 100 Menschen waren zur Herzwochen-Veranstaltung gekommen, die erstmals in der Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe in Rhode stattfand.
Dr. van Buuren, der auch Chefarzt der Medizinischen Klinik am Standort St.-Martinus-Hospital Olpe sowie Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie ist, beleuchtete in seinem Vortrag, wie Vorhofflimmern entsteht und wie der persönliche Lebensstil Herzrhythmusstörungen beeinflussen kann.
Vorhofflimmern wird durch elektrische Störimpulse im Reizleitungssystem des Herzens ausgelöst. Wegen des unregelmäßigen Herzschlags ziehen sich Herzvorhöfe und Herzkammern nicht mehr koordiniert zusammen: Die Vorhöfe zittern und flimmern rasch und unkoordiniert.
„Von einem auf den anderen Moment verliert das Herz 25 Prozent an Leistungsfähigkeit“, so Dr. van Buuren. Betroffene leiden an Luftnot, Brustschmerzen sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. „Das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, steigt mit dem Alter“, so der Herzspezialist.
Doch was sind mögliche Ursache des Vorhofflimmerns? Neben einer schlechten Herzkammerfunktion, Durchblutungsstörungen des Herzens, einer Schilddrüsenüberfunktion, einem Herzklappenfehler und weiteren Erkrankungen ist laut Dr. van Buuren auch übermäßiger Alkoholkonsum eine Ursache von Vorhofflimmern: „Alkohol in höherem Maße kann Herzrhythmusstörungen begünstigen.“
Ursache Nummer eins ist jedoch Bluthochdruck. „Mehr als 20 Millionen Erwachsene in Deutschland leiden an Bluthochdruck“, erklärte Dr. van Buuren. Aber: „Viele Menschen merken das gar nicht.“ Darum der Rat des Chefarztes: „Messen Sie Ihren Blutdruck an drei Tagen hintereinander, jeweils drei bis vier Mal täglich. Danach legen Sie das Gerät in den Schrank und denken eine Zeitlang nicht mehr an Ihren Blutdruck. Sie dürfen ja auch nicht Sklave Ihres Blutdrucks werden.“
Andrzej Wierucki, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik am St. Martinus-Hospital und Facharzt für Kardiologie und Innere Medizin, verdeutlichte, welche modernen Behandlungsmethoden bei Durchblutungsstörungen des Herzens angewandt werden. Denn neben der medikamentösen Behandlung stehen den Spezialisten in den Olper Herzkatheterlaboren verschiedene Werkzeuge zur Verfügung.
Eine Besonderheit am St.-Martinus-Hospital ist, dass eine beträchtliche Zahl an Herzkatheter-Untersuchungen ambulant durchgeführt werden kann.