Heeresmusikkorps Kassel zieht alle Register seines musikalischen Könnens
Konzert zum Jubiläum der Drolshagener Feuerwehr
- Olpe, 13.04.2022
- Kultur
Olpe/Drolshagen. Mit der schmissigen Kaiser-Friedrich-Fanfare eröffnete das Heeresmusikkorps Kassel unter Leitung von Oberstleutnant Tobias Terhardt sein fantastisches Benefizkonzert in der Olper Stadthalle. Mit ihrem Auftritt am Dienstagabend, 12. April, gratulierten die Bundeswehrmusiker der Freiwilligen Feuerwehr Drolshagen nachträglich zum 125. Geburtstag im vergangenen Jahr.
Da die Jubiläumsfeierlichkeiten abgesagt wurden, freuten sich die heimischen Musiker schon lange auf diesen Konzertabend und waren ebenso wie die weiteren Gäste begeistert. Immer wieder belohnte langanhaltender Beifall die Musiker aus Kassel.
Tobias Terhardt hatte mit dem Orchester ein hörenswertes, klangvolles Programm zusammengestellt, dass auch Nicht-Musiker überzeugte, die richtige Wahl für ihr Abendprogramm getroffen zu haben.
Von Märschen über sinfonische Dichtungen bis hin zu flotten Polka-Klängen präsentierte sich das Orchester in Hochform und servierte schon in der ersten Konzerthälfte eine gelungene Auswahl. Im Anschluss an die Ouvertüre zu Egmont erklangen fanfarenartigen Trompeten beim Marsch aus „Wallensteins Lager“, bevor Flöten, Hörner, Saxophone, Posaunen und Schlagwerk das wunderbare Klangbild komplettierten.
Die folgenden imposanten musikalischen Akzente setzte das Orchester mit dem sinfonisch-rockigen Werk „Die Krone der Schöpfung“ von Udo Jürgens. Tobias Terhardt kündigte das Stück des verstorbenen Österreichers mit einer humorig-trockenen Zusammenfassung der großen Hits des Sängers und Komponisten an.
Der musikalische Leiter machte wie bei der Ankündigung der weiteren Stücke schon vor dem ersten Ton Lust auf mehr. Mit seinem Gesang verlieh Stabsfeldwebel Markus Klöppner dem Stück eine besondere Note.
In atemberaubender Geschwindigkeit ließ Hauptfeldwebel Svenja Borgstädt ihre Finger beim Stück „Pie in the Face Polka“ über ihre Piccoloflöte tanzen. Ein Gute-Laune-Stück mit dem sich die Musiker in die wohlverdiente Pause verabschiedeten.
Dirk Nebeling, Leiter der Feuerwehr, teilte den Gästen mit, dass sich die Feuerwehr bewusst gegen eine Jubiläumsfeier entschieden habe, sich jedoch freue, dass so langsam wieder Normalität einkehre und das Konzert stattfinde. Nebeling legte den Besuchern die druckfrisch erschiene Chronik ans Herz, die federführend von Dr. Peter Vitt und Walter Meinerzhagen geschrieben wurde.
Schirmherr Bürgermeister Uli Berghof bedankte sich beim Musikzug und der ebenfalls 125-jährigen Feuerwehr Drolshagen für deren stetiges Engagement. „Wir sollten uns immer wieder vor Augen führen, dass die Kameraden für unsere Sicherheit einstehen. Unser Land braucht mehr solcher Leute.“
Mit seiner schönen Melodien in Haupt- und Nebenstimmen und dem mitreißenden Schwung gehört der Deutsche Militärmarsch „Jubelklänge“ von Ernst Uebel zum festen Programm gehobener Marschliteratur und war der perfekte Auftakt für den zweiten Konzertteil.
Mit bekannten Songs, wie „Over the rainbow“, dem Stück „Toto for Trombones“ und „Pur on Tour“ ließen die rund 50 Musiker die Mauern der altehrwürdigen Stadthalle musikalisch beben. Dass das Orchester mit stehenden Ovationen belohnt und nicht ohne Zugaben von der Bühne entlassen wurde, versteht sich fast von selbst.
Das Benefizkonzert wurde zu Gunsten der Jugendarbeit der Feuerwehr Drolshagen ausgerichtet. Zur Jugendarbeit zählt die im letzten Jahr neu gegründete Kinderfeuerwehr, in der Kinder zwischen 6 und 12 Jahren Spiel und Spaß rund um die Feuerwehr erleben können. Ab 12 Jahren beginnt die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Hier stehen neben Ausflügen und Spielen schon Übungen mit den Feuerwehrgeräten und Wettbewerbe auf dem Programm.
Auch die Jugendarbeit des Musikzugs hat viel zu bieten: Die musikalische Früherziehung fängt beim Musikzug Drolshagen bereits im Alter von drei Jahren an. In drei Gruppen á acht Kindern wird unter Leitung von Marco Feldmann und Joyce Hillebrandt geprobt.
Der Melodika-Kurs, unter Leitung von Isabel Sondermann und Katja Böhler, richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren. Im Kinder- und Jugendorchester „Kleine Terz“ erlernen 20 Kinder ab etwa acht Jahren ein Instrument. Das Projektorchester „Große Terz“ ist in Planung für den Übergang vom Kleinen Terz in die Musikzüge Drolshagen und Iseringhausen.