Haarige Angelegenheit: Fabian Schweighöfer spendet seine Pracht für „Rapunzel“

Olper entscheidet sich für optische Veränderung


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Die Haare sind ab: Friseurmeister Andreas Stenzel, Samira Schweighöfer und ihr Mann Fabian (von links) strahlen in die Kameras. von Nicole Voss
Die Haare sind ab: Friseurmeister Andreas Stenzel, Samira Schweighöfer und ihr Mann Fabian (von links) strahlen in die Kameras. © Nicole Voss

Olpe. „Schnipp, schnapp, Haare ab“, sagt sich so leicht. Wer seine lange Pracht über Jahre hinweg „gezüchtet“ hat, weiß, wie schwer es ist, sich davon zu trennen. Oft ist es der Wunsch nach einer optischen Veränderung, der Langhaarige dazu animiert, einen Friseur aufzusuchen. Fabian Schweighöfer war bis Freitag, 25. Oktober, ein Fan langer Haare.


Dann kam die Kehrwende: Er hatte einen Termin im Friseursalon Zimmermann in Olpe. Andreas Stenzel, der mit seiner Frau Birgit Zimmermann-Stenzel und Tochter Christina Zimmermann das Familienunternehmen führt, staunte nicht schlecht.

Zum ersten Mal in seiner 35-jährigen Tätigkeit schnitt er einem Mann derart lange Haare ab. Sorgfältig steckte der erfahrene Friseur bei Fabian Schweighöfer sechs gleichlange Zöpfe á 40 Zentimeter ab.
Prüfender Blick in den Spiegel
Ein Blick in den Spiegel - und dem Kunden blieben noch wenige Minuten Bedenkzeit. Ein Zurück gab es für den Olper aber nicht. Sein Entschluss stand fest. Andreas Stenzel und seine Schere sollten in Aktion treten. Gefasst schaute Fabian Schweighöfer zu und strahlte, als er sein neues Erscheinungsbild zum ersten Mal betrachtete.

„Ich habe seit meinem 14. Lebensjahr lange Haare. Jetzt bin ich in einem Alter, wo es an der Zeit ist, sich zu trennen. Meine Frau Samira kennt mich gar nicht anders. Ich fühle mich richtig gut“, schmunzelte der 29-Jährige. Auch Samira Schweighöfer war begeistert und erklärte: „Er sieht viel besser aus.“
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Haarige Angelegenheit: Fabian Schweighöfer spendet seine Pracht für „Rapunzel“
Die optische Veränderung war nur ein Grund, sich von der Haarpracht zu trennen. Fabian Schweighöfer ging diesen Schritt nicht nur aus Eigennutz. Bei seinem Arbeitseinsatz als Bodenleger kam er vor rund anderthalb Jahren mit Andreas Stenzel ins Gespräch und traf die Entscheidung: „Wenn ich meine Haare mal abschneiden lasse, spende ich sie.“

Die Spende ist zugunsten der Aktion „Rapunzel“ des Bundesverbandes der Zweithaarspezialisten (BVZ). Ziel der BVZ-Initiative ist es, Menschen in einer besonders schwierigen Lebenssituation zu helfen. 
Haarspenden müssen Voraussetzungen erfüllen
Die gesammelten Haare, die die notwendigen Voraussetzungen zur Weiterverarbeitung und Herstellung von Perücken und Haarteilen erfüllen, werden versteigert. Voraussetzung ist, dass die Haare chemisch unbehandelt (keine Farbe, Tönung) sind und eine Mindestlänge von 25 Zentimetern haben.

Andreas Stenzel, der sich seit neun Jahren an der Aktion beteiligt, nimmt Langhaat-Spenden für die Aktion „Rapunzel“ im Salon Zimmermann in der Westfälischen Straße 12 entgegen.
Infos zur Haarspende
  • Alle  Haarspenden werden in der Geschäftsstelle des BVZ gesammelt und bis zur Versteigerung dort gelagert.
  • Der Erlös der 203 Kilogramm Haare, die im vergangenen jahr gespendet wurden, betrug 72.000 Euro.
  • Der schönste und längste Zopf wird prämiert. Um die Gewinner benachrichtigen zu können, bittet der Verband Namen und Anschrift des Einsenders am Zopf zu befestigen.
  • Die Anschrift für Haarspenden: BVZ-Geschäftsstelle, Balinger Straße 17, 72348 Rosenfeld.
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