Gescheiterte Genossenschaft – „Pyramis hat als einziger an Sache verdient“
Fehlbetrag von 2,1 Millionen Euro
- Olpe, 08.07.2025
- Politik
- Von Wolfgang Schneider
Olpe. Eigentlich sollten in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag, 7. Juli, die Jahresabschlüsse 2022 bis 2024 der gescheiterten Genossenschaft Olper Hütte genehmigt werden, die bekanntlich abgewickelt wird. Daraus wurde nichts, weil an den Abschlüssen 2023 und 2024 noch Korrekturen notwendig sind. Die Vorlage der Verwaltung zeigt, welche Dimensionen die Verluste der Genossenschaft haben.




Die Fehlbeträge der Jahre 2022 bis 2024 belaufen sich demnach auf ca. 2,1 Millionen Euro. „Was die Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2024 in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen hat, ist an finanziellen Mitteln mehr als ausreichend, um die Genossenschaft abzuwickeln“, sagte Torsten Kaufmann, Vorstandsmitglied der Stadt in der Genossenschaft. Nach LP-Informationen wurde damals ein Betrag von 2,3 Millionen Euro bewilligt.

Klaus-Martin Ohm (UCW) sagte, seine Fraktion werde der Genehmigung des Jahresabschlusses und der Entlastung des Vorstandes nicht zustimmen wegen der Rolle der Firma Pyramis, die neben der Stadt und der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden an der Genossenschaft beteiligt war. Ohm: „Pyramis hat als einziger an der Sache verdient.“
Volker Reichel (SPD) erklärte, seine Fraktion werde sich bis zur Ratssitzung am Donnerstag, 10. Juli, positionieren. Matthias Koch kündigte für die Grünen an, Entlastung zu erteilen, „auch wenn wir das mit Blick auf Pyramis nicht gerne tun“. So wurde der Jahresabschluss am Ende mit 16 Ja- gegen zwei Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen genehmigt.


Ein weiteres Thema im Ausschuss war die finanzielle Situation des Freizeitbades, das von der Olper Bäderbetriebe GmbH getragen wird und auf Dauer Defizite einfährt. Die Verluste lagen 2023 bei ca. 1,78 Millionen Euro und 2024 voraussichtlich bei 2,26 Millionen Euro. Bislang übernahmen die Stadtwerke Olpe stets die jährlichen Verluste der Olper Bäderbetriebe.

Doch die Stadtwerke Olpe und die Firma Bigge Energie, an der die Stadtwerke zu einem Drittel beteiligt sind, haben es aufgrund der Energiewende nicht leicht. Die Jahresüberschüsse reichen nicht mehr aus, um die Verluste des Freizeitbades zu decken. „Das Kapital- und Liquiditätspolster der Stadtwerke Olpe GmbH wird bis Ende 2025 so stark abgeschmolzen sein, dass voraussichtlich bereits ab 2026 Handlungsbedarf entsteht“, heißt es in der Sitzungsvorlage.


Vor diesem Hintergrund hatte die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, die notwendigen Zuschüsse für das Freizeitbad ab 2026 in den städtischen Haushalt aufzunehmen. Dieser Antrag stieß auf breite Zustimmung.
„Kostenoptimierungen und moderate Preisanpassungen müssen nach Auffassung der Verwaltung auf Seiten der Olper Bäderbetriebe als Finanzierungsbeitrag umgesetzt werden. Jährliche Zuschüsse aus dem Haushalt der Kreisstadt Olpe als bedeutendster Baustein werden aber unumgänglich sein“, so die Verwaltung.
