Geplantes Baugebiet in Olpe verärgert Anwohner

Privater Investor plant elf Häuser


Topnews
Anwohner des Uhlandweges machten beim Ortstermin in Olpe ihrem Unmut über das geplante Baugebiet Luft. von Wolfgang Schneider
Anwohner des Uhlandweges machten beim Ortstermin in Olpe ihrem Unmut über das geplante Baugebiet Luft. © Wolfgang Schneider

Olpe. „Wir wollen unseren Unmut kundtun, dass hier gebaut werden soll. Und vor allem ärgert uns die Art und Weise, wie das Vorhaben durchgesetzt werden soll“, macht Hilde Schwung aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Sie und viele andere Anwohner des Uhlandweges in Olpe sind sauer über die geplante Erschließung eines neuen Baugebietes, durch das elf Baugrundstücke entstehen sollen.


Eine Entwicklungsgesellschaft aus Kirchhundem möchte das Projekt umsetzen. Um weitere Planungen zu ermöglichen, hat der Olper Bauausschuss Anfang Dezember den Aufstellungsbeschluss für den dazu notwendigen Vorhaben- und Erschließungsplan gefasst. Geplant wird dabei nach dem „beschleunigten Verfahren“, das Paragraph 13b des Baugesetzbuches ermöglicht.

Diese Tatsache sorgt bei den Anwohnern für Verärgerung. „Dadurch wird eine Umweltverträglichkeitsprüfung ausgehebelt“, kritisierten sie bei einem Pressegespräch am Mittwochnachmittag, 18. Dezember.
 von Wolfgang Schneider
© Wolfgang Schneider
Hilde Schwung: „Es wird so viel über Klimaschutz geredet. Und hier sollen 130 Jahre alte Bäume für ein Baugebiet gefällt werden.“ „Eine wertvolle Wiese, die seit Jahrzehnten ökologisch bewirtschaftet wird, wird dann geopfert“, pflichtete Gerd Nippgen bei.

Auf dem einer Erbengemeinschaft gehörenden Areal im Bereich zwischen Uhlandweg, Droste-Hülshoff-Straße, Hospiz und Stubicke gebe es wertvolle Tier- und Pflanzenarten, führen die Anwohner ins Feld.

Die Haselmaus soll dort schon gesehen worden sein; außerdem Schleichen, Molche und Fledermäuse. Gerd Nippgen stört auch, dass die Anwohner bisher nicht gehört worden seien: „Man versucht hier schnell etwas durchzukriegen und die Anwohner außen vor zu lassen.“
 von Wolfgang Schneider
© Wolfgang Schneider
Im Olper Rathaus kann man die Aufregung nicht verstehen. „Es wird eine frühzeitige Bürgerbeteiligung geben und außerdem eine öffentliche Auslegung der Pläne. Die Bürger haben also zweimal Gelegenheit, sich zu äußern“, erklärte Thomas Mester vom Bauordnungs- und Planungsamt auf LokalPlus-Anfrage.

Und auch bei einem „beschleunigten Verfahren“ werde der Naturschutz nicht ausgehebelt. Mester: „Der Artenschutz gilt für jedes Vorhaben. Ein Gutachter wird das Plangebiet überprüfen und dokumentieren, was an Tier- und Pflanzenarten dort vorhanden ist.“
Mangel an Bauplätzen
Der Aufstellungsbeschluss sei gefasst worden, um dem Investor Planungssicherheit für die nächsten Schritte zu geben. Grundsätzlich sei man angesichts des großen Mangels an Bauplätzen froh über das geplante Vorhaben. „Aktuell gibt es in Olpe so gut wie keine Baugrundstücke. Da sind die elf vorgesehenen Plätze schon was“, so Thomas Mester. Er rechnet damit, dass das Planverfahren etwa ein Jahr dauert.
Artikel teilen: