Für zunächst drei Jahre: Zweiter Feuerwehr-Standort in Olper Innenstadt
Schneller bei Einsätzen im südlichen Stadtgebiet
- Olpe, 28.04.2021
- Politik
- Von Wolfgang Schneider
Olpe. In der Olper Innenstadt wird – zumindest vorübergehend – ein zweiter Standort der Feuerwehr errichtet. Auf einem Teil des städtischen Parkplatzes an der Ecke Bahnhofstraße/Stellwerkstraße (früher: Am Biggeufer) sollen noch in diesem Jahr eine Fahrzeughalle in Zeltbauweise und Sozialräume in Containerbauweise errichtet werden. Dafür nimmt die Stadt 250.000 Euro in die Hand. 16 öffentliche Parkplätze fallen weg.
Der Haupt- und Finanzausschuss hat in seiner Sitzung am Montagabend, 26. April, den Plänen zugestimmt. Durch den neuen Standort soll gewährleistet werden, dass die Feuerwehr bei Einsätzen im Bereich Rüblinghausen, Dahl/Friedrichsthal und Saßmicke schneller vor Ort ist. Das ist wichtig, um die Hilfsfristen des Brandschutzbedarfsplans einzuhalten.
Bei Einsätzen im südwestlichen Stadtgebiet gibt es dabei nämlich vor allem tagsüber Schwierigkeiten. Angesichts des dichten Verkehrs brauchen die Wehrleute entsprechend Zeit, um durch die Innenstadt bis zum Feuerwehrhaus an der Grubenstraße zu kommen. Und wiederum Zeit, um von dort zum Einsatzort zu kommen.
Der neue vorübergehende Standort kann im Notfall wichtige Fahrminuten einsparen, denn von dort aus ist man schnell im Süden der Stadt und kann die stauträchtigen Straßen in der City meiden. Er wurde nicht zufällig ausgesucht, sondern resultiert aus einem externen Gutachten, in dem die realen Werte von rund 300 Feuerwehreinsätzen im Zeitraum von 2013 bis 2018 berücksichtigt worden sind.
Er soll für zunächst drei Jahre in Betrieb sein, um dabei zu prüfen, ob er von der Lage her wirklich optimal geeignet ist. Geplant ist eine Fahrzeughalle von 5 mal 10 Metern in Zeltbauweise. Dort soll ein Fahrzeug stationiert werden, das aus dem Feuerwehrhaus an der Grubenstraße abgezogen wird.
Vorgesehen ist auch ein Sozialkomplex von 6 mal 10 Metern Grundfläche in Containerbauweise mit Umkleide- und Sanitärräumen mit geschlechterspezifischen Umkleide- und Sanitärräumen. Die beiden temporären Bauten kosten inklusive Ver- und Entsorgungsleitungen ca. 220.000 Euro. Hinzu kommen 30 Garnituren Einsatzkleidung im Wert von 30.000 Euro.
Die Stadt investiert das Geld, um die gegenwärtigen Feuerwehrstrukturen beibehalten zu können. Denn eigentlich muss eine Stadt in der Größe von Olpe eine hauptamtliche Feuerwache vorhalten. Das Gesetz lässt aber Ausnahmen zu, wenn auch durch eine ehrenamtliche Wehr der Brandschutz gewährleistet ist. Die Ausnahmegenehmigung wird von Bezirksregierung erteilt und ist derzeit bis 2023 gültig.
Der zweite temporäre Feuerwehrstandort sei „im Hinblick auf die 2023 anstehende erneute Beantragung einer Ausnahmegenehmigung zur Sicherung der Schutzzielerreichung“ notwendig, heißt es seitens der Verwaltung.