Feuerwehr Olpe bietet mit Jahresbericht eine „Hauptversammlung to go“
Kameradschaftspflege in Corona-Zeiten
- Olpe, 11.03.2021
- Blaulicht
- Von Sigrid Mynar

Olpe. Den Rückblick auf herausfordernde Einsatzszenarien der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr gaben Wehrführer Christian Hengstebeck und sein Stellvertreter Dirk Maiworm, gemeinsam mit den Pressesprechern Martin Lauer und Oliver Zeppenfeld am Mittwochabend, 10. März, im Olper Haus der Feuerwehr. Ihre Bilanz der Hilfeleistungen: 130 Brandeinsätze, 134 Technische Hilfeleistungen und 17 Einsätze der First Responder galt es im Jahr 2020 abzuarbeiten.

Während im Januar 2020 noch die traditionelle Jahreshauptversammlung stattfinden konnte, musste die Wehrführung in diesem Jahr neue Wege gehen, um Ehrungen, Beförderungen und Berichte aus den Einheiten Corona-konform vorzunehmen.

Ein Projektteam, dem Martin Lauer und Christian Hengstebeck sowie Oliver Zeppenfeld und Tobias Schulte (Pressestelle der Feuerwehr Olpe) angehörten, stellte der Presse den 38-seitigen Hochglanz-Jahresbericht (Auflage 500 Stück) vor, der inhaltlich und in seinem Aufbau exakt dem Ablauf der traditionellen Präsenzveranstaltungen entspricht.

So führt ein QR-Code beim Totengedenken zum Trompetensolo „Das Lied von guten Kameraden“. An anderen Stellen leiten weitere QR-Codes zu Märschen auf den YouTube Kanal des Feuerwehr-Musikzugs. Der Jahresbericht wurde an den Teilnehmerkreis verteilt, der sich vor Corona bei den Jahreshauptversammlungen informieren ließ. Und um die „Jahreshauptversammlung to go“ perfekt zu machen, durfte auch das traditionelle Stück Käse und Senf bei der Verteilung nicht fehlen.

„Würden wir aus der Pandemie ein vorzeitiges Resümee ziehen, könnte dies lauten, dass wir im vergangenen Jahr wie noch nie zuvor in vollem Umfang auf unseren Personalbestand zurückgreifen konnten“ betont der Wehrführer in seinem Bericht.

Nicht ohne Stolz berichtet Christian Hengstebeck von der beispielhaften Disziplin, mit der seine Feuerwehrleute die Hygienekonzepte und Kontaktbeschränkungen umgesetzt haben, um die Einsatzbereitschaft zu jeder Zeit zu gewährleisten. „Gerade an dieser Stelle zeigt sich die Professionalität aller Beteiligten.“
„Wir haben uns in dieser Zeit viele Gedanken um die Stärkung der Kameradschaft gemacht“, betont er. Weihnachtsgrüße und der „Impfstoff“ aus der heimischen Kornbrennerei für die aktive Wehr sollten die Wertschätzung zeigen, ebenso wie ein Jahreskalender mit Bildimpressionen der Einheit Oberveischede oder die Nikolaustüten, die von Betreuern an die Jugendwehr verteilt wurden.

Dieser Aufwand ist enorm wichtig – und hat sich gelohnt. „Wir haben keine personellen Verluste gehabt, im Gegenteil“ blickt Hengstebeck erfreut zurück. Die aktive Wehr konnte sogar einen Zuwachs von sieben Mitgliedern verzeichnen.

Dem Großbrand des Sägewerks in Neuenkleusheim vom 15. April 2020 widmet die Broschüre drei Seiten. Diesen Brand und die schweren Autounfälle mit Todesfolge beschreibt der Wehrführer als besonders herausfordernd.

Als positive Personalie nennt er die Ehrung von Wolfgang Kleine, der als Erster in der Geschichte der Olper Wehr für 55 Jahre aktiver Mitgliedschaft ausgezeichnet werden konnte.
Ein weiteres Novum war die Beförderung von Matthias Springmann, der als erster Feuerwehrmann der Oberveischeder Einheit den dritthöchsten Dienstgrad „Brandinspektor“ führen darf.

Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35 Jahre aktive Tätigkeit wurden Bernd Engels, Martin Kretschmer und Michael Schulz geehrt. Sie sowie Michael Bieker und Willi Allebrodt die beide das Ehrenzeichen für 50 Jahre erhielten, wurden in einer kleinen Feierstunde mit Bürgermeister Peter Weber ausgezeichnet.