FC-Trainer Baumgart im Kinderhospiz - Es gibt Wichtigeres als die Tabelle

Olpe. Steffen Baumgart, der Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, hat am Mittwochnachmittag, 4. Oktober, das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe besucht. Mit im Gepäck hatte er auch zwei große Kartons mit Gastgeschenken – viele Stoff-Geißböcke sowie Fußbälle, Trikots und Kappen.

Apropos Kappen: „Die kann ich nicht alle selbst tragen. Deshalb habe ich ein paar Exemplare mit dazu gepackt“, scherzte der bekennende Kappen- bzw. Schiebermützenträger bei seiner Ankunft. Trotz eines längeren Staus auf der A 4 und dementsprechend 40 Minuten Verspätung hatte er sich die Laune nicht verderben lassen – und reichlich Zeit mitgebracht. „Ich habe keine Folgetermine. Das macht auch nach so einem Besuch in einem Hospiz sicher wenig Sinn.“

Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen im Kreise der Familien und Kinder im Hospiz ging es nach draußen. Steffen Baumgart war erstaunt über die sehr großzügigen Außenanlagen des Hospizes und den wunderschönen Garten.

Schnell war ein Ball zur Stelle und es wurde ein wenig hin und her geschossen. Keine wirkliche Herausforderung für den FC-Trainer, der die Hände lässig in den Hosentaschen behielt.

Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten ließ sich Steffen Baumgart von Einrichtungsleiter Roland Penz und dessen Stellvertreterin Rebecca Kranz über die Arbeit im Kinder- und Jugendhospiz informieren. „Ich war noch nie in einem Kinderhospiz und bin deshalb sehr neugierig. Ich möchte verstehen, wie hier gearbeitet wird. Und um eine Sache zu verstehen, muss man sie kennen und sich damit auseinandersetzen.“

Den Besuch Baumgarts in Olpe hatte der Wendener Diakon Werner Schrage vermittelt. Schrage hat aus seiner Zeit als JVA-Seelsorger gute Beziehungen in die Domstadt und zum FC.

Seinerzeit hatte Schrage, der übrigens selbst BVB-Anhänger ist, auch FC-Legende Lukas Podolski zu einem Besuch im Balthasar eingeladen – ebenso wie jetzt den Cheftrainer. „Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut“, erzählte Baumgart, der am Vormittag noch das Training der FC-Profis geleitet hatte.

Fußball generell und der schlechte Saisonstart des 1. FC Köln (nur ein Punkt aus sechs Spielen und vorletzter Platz) war aber während des Besuchs kein Thema. „Hier im Kinder- und Jugendhospiz erkennt man, dass es viel wichtigere Sachen als die aktuelle Bundesligatabelle gibt“, fand Baumgart.