„Fachmesse 50+“ : Viele Anregungen für Bewegung im Alter

„Beswingt“ sitzen trainiert innere Muskulatur


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Die Generation 50 plus gilt als "klassische Zielgruppe“ für Elektrofahrräder. von Rüdiger Kahlke
Die Generation 50 plus gilt als "klassische Zielgruppe“ für Elektrofahrräder. © Rüdiger Kahlke

Olpe. Ein kleiner Pieks in den Finger. Ein Tropfen Blut auf das Messstäbchen. Kurz darauf die Entwarnung: Der Blutzuckerspiegel ist im Normbereich. Dr. Gerd Franke und sein Team von der Linden-Apotheke informieren bei der „Fachmesse 50+“ in der Olper Stadthalle über Blutzucker und seine Risiken. „Bewegt älter werden“ ist das Motto der Messe. An 30 Ständen bei mehr als 30 Anbietern konnten sich die Besucher am Samstag, 19. November, über Fitness- und Beratungsangebote für Menschen in der zweiten Lebenshälfte informieren.


Getragen wird die Fachmesse, bereits die dritte ihrer Art in der Stadthalle, durch den „Runden Tisch 50 plus“, zu dem sich Akteure der Seniorenarbeit zusammengeschlossen haben.
Überraschender Zucker-Test
„Oft“, so Apotheker Franke, „wird nicht festgestellt, dass der Blutzucker zu hoch ist“. Drei Schalen mit Zuckerstückchen sollten in einem Gewinnspiel den entsprechenden Lebensmitteln zugeordnet werden. Überraschend für viele, dass eine Flasche Orangensaft mit 30 Stückchen deutlich mehr Zucker enthält als eine Tafel Vollmichschokolade (19). Und selbst in einem Blumenkohl sind noch sechs Stückchen Zucker enthalten. Mit dem Vergleich wollten die Gesundheitsexperten für das Thema Blutzucker sensibilisieren.

Ein Thema passend zum Motto war auch die E-Mobilität. Die Generation 50 plus „ist die klassische Zielgruppe“ für Elektrofahrräder, so Torsten Feldmann. Sie wolle es möglichstr unkompliziert. Entsprechend boten die Rad-Experten aus Olpe E-Bikes mit tiefem Einstieg und einfachen, überschaubaren Displays an. „Die Leute wollen im Alter nicht erst einen Computerkurs machen, sondern sicher sein, dass sie mit Unterstützung noch nach Hause kommen“, so Torsten Feldmann. Inzwischen kämen auch Kunden in den Laden, die früher nur für Enkel ein Rad gekauft hätten. Jetzt heiße es: „Das gönn´ ich mir.“ Dabei setzen die angehenden Senioren auf Bequemlichkeit und Qualität. Und für die, die noch fit sind, darf es auch schon mal ein Mountain-Bike sein – mit Motor natürlich.
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„Fachmesse 50+“ : Viele Anregungen für Bewegung im Alter
Dass auch Sitzen gesund sein kann, demonstrierte die Firma Springob aus Attendorn mit ihrem „Bioswing“-System. Entsprechend gelagerte Bürostühle reagieren auf die kleinste Bewegung und führen dazu, Muskeln beim Sitzen zu aktivieren. So werde die innere Muskulatur quasi bei der Büroarbeit trainiert, erläutert Jörg Pribil. Das helfe, auch im Alter fit zu bleiben und entsprechend reagieren zu können; etwa, wenn man ausrutscht, um dann die Balance wieder zu gewinnen.

Auf die Koordination der Sinne und der Muskeln setzte auch die Caritas. Die hat in ihrer Einrichtung einen Kickertisch, an dem auch Rollstuhlfahrer spielen können. In der Stadthalle bot sie Gelegenheit, das Spiel zu testen.
Kur als Fitness-Angebot
Fit werden oder bleiben geht auch mit Kuren. Teilnehmer werden mit Abhol-Service an der Haustür abgeholt. Bevorzugte Ziele: Tschechien und das Baltikum. Eine deutsche Reiseleitung ist bei den Touren dabei, die als Präventionsmaßnahem auch bezuschusst werden können, erläuterte Nelly Birjukov von Reisen Harnischmacher.

Test- und Mitmachaktionen, aber auch Vorträge dienten dazu, ganz im Sinne des Messe-Mottos die Besucher zu aktivieren. Am Stand der Verkehrswacht standen Seh- und Reaktionstests im Mittelpunkt. Das richtige Bett für besseren Schlaf oder die altersgerechte Gestaltung des Gartens – das Themenspektrum der Fachmesse war breit gefächert.
Nächste Fachmesse in Wenden
„Es ist ein Kommen und Gehen“, zog Tanja Antekeuer-Maiworm, Olper Seniorenbeauftragte, am frühen Nachmittag eine positive Zwischenbilanz. Neu für sie: Sie hatte erstmals einen Golfschläger in der Hand gehabt. Auch eine Möglichkeit, sich im Alter noch fit zu halten. Im nächsten Jahr soll die „50+-Messe“ in Wenden stattfinden. „Ein Jahr Pause ist sicher für viele Besucher gut“, glaubt die Chef-Organisatorin und setzt darauf, dass der „Begriff im Gespräch bleibt.“
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