Entlastung statt Verpflichtung – „Väter unterwegs“

Wochenende des Deutschen Kinderhospizvereins


19 Väter erlebten ein gemeinsames Wochenende am Biggesee, ausgerichtet vom Deutschen Kinderhospizverein. von privat
19 Väter erlebten ein gemeinsames Wochenende am Biggesee, ausgerichtet vom Deutschen Kinderhospizverein. © privat

Olpe. Gemeinsam unterwegs sein, neue Ziele entdecken, Erfahrungen teilen – „Väter unterwegs“ hieß ein Seminar der Deutschen Kinderhospizakademie am vergangenen Wochenende am Biggesee in Kirchesohl. 19 Väter, deren Kinder lebensverkürzend erkrankt oder bereits gestorben sind, erlebten ein besonderes Wochenende.


Mit dabei waren Kevin Leinbach und Hubertus Sieler vom Deutschen Kinderhospizverein. „Die Väterbegegnung bei uns im DKHV sind immer ein Erlebnis mit einer Mischung aus Action sowie Raum und Zeit für Gespräche“, sagte Kevin Leinbach, Ansprechpartner für lebensverkürzend erkrankte junge Menschen im DKHV und selbst Vater einer lebensverkürzend erkrankten Tochter.

Hubertus Sieler, Ansprechpartner für Familien im DKHV, zeigte den Vätern, die aus der gesamten Bundesrepublik anreisten, seine schöne Heimat hier im Kreis Olpe. „Für die Väter ist es ebenfalls schwer, den Spagat zwischen Familie und Beruf, zwischen Verpflichtungen und eigenen Bedürfnissen zu bewältigen. Leider ist häufig das Bild des ,starken Mannes‘ fest im Kopf verankert“, sagte Hubertus Sieler.

Mit dem Kanu auf dem Biggesee unterwegs. von privat
Mit dem Kanu auf dem Biggesee unterwegs. © privat

Umso wichtiger sei es, sich mit anderen Vätern über die eigene Rolle in der Familie auszutauschen. „Selbstverständlich kamen hier auch die besonderen Herausforderungen – Stichwort: Pflegekräftemangel – zur Sprache“, ergänzte Kevin Leinbach.

Mit dem Kanu entdeckten die Väter den Biggesee, am Lagerfeuer wurden Gespräche geführt und mit dem Planwagen ging es durch die Sauerländer Berge – immer mit viel Raum und Zeit für das Miteinander. „Hier hat man das Gefühl, mit seinen Sorgen nicht allein zu sein“, sagte ein Teilnehmer des Begegnungswochenendes: „Mal einen anderen Blickwinkel einzunehmen und durch den Austausch neue Ideen mitzunehmen – das ist einfach wertvoll.“

Sven Wottrich, Vorstand Region 1 (Deutschland, nördlich des Mains) der Ritterschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa, und Markus Bröcher (li.), stellvertretender Bundesoberst des Sauerländer Schützenbundes, hatten einen Spendenscheck dabei. von privat
Sven Wottrich, Vorstand Region 1 (Deutschland, nördlich des Mains) der Ritterschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa, und Markus Bröcher (li.), stellvertretender Bundesoberst des Sauerländer Schützenbundes, hatten einen Spendenscheck dabei. © privat

„Und dann hatten wir noch besonderen Besuch“, berichtete Hubertus Sieler. Sven Wottrich, Vorstand Region 1 (Deutschland, nördlich des Mains) der Ritterschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa, und Markus Bröcher, stellvertretender Bundesoberst des Sauerländer Schützenbundes, statteten der Männerrunde einen Besuch ab.

„Die Schützenbrüder sind schon seit vielen Jahren fest an unserer Seite, wir freuen uns einfach riesig“, so Sieler. Die Schützen kamen nicht mit leeren Händen: Mit der Spende über unglaubliche 3.000 Euro unterstützen die Historischen Schützenbrüder die Väterbegegnung 2023 des DKHV: „Damit haben wir nicht gerechnet“, freuten sich Leinbach und Sieler. „Damit unterstützt uns die Ritterschaft wirklich maßgeblich.“

Artikel teilen: