Energiemangellage: Stadt Olpe hat ihre Hausaufgaben gemacht
Selbstvorsorge statt Panik
- Olpe, 14.12.2022
- Politik
- Von Lorena Klein

Olpe. Kreis und Kommunen beschäftigen sich derzeit mit umfangreichen Vorbereitungen auf eine potentielle Energiemangellage. In einer Pressekonferenz im Olper Feuerwehrhaus hat die Kreisstadt Olpe am Mittwochnachmittag, 14. Dezember, über ihr Konzept im Fall eines großflächigen Stromausfalls im Stadtgebiet informiert. Der zentrale Appell: Selbstvorsorge statt Panik.

Bei einem großflächigen Stromausfall bliebe es nicht nur dunkel in Straßen und Haushalten, sondern nahezu alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens wären betroffen. „Alles hängt von der Stromversorgung ab“, betonte Bürgermeister Peter Weber. Aus diesem Grund habe die Stadt fünf Arbeitsgruppen organisiert.
Diese sind im Krisenfall für die innere Organisation, Bevölkerungsinformation und Medienarbeit, technische Einsatzfähigkeit, Ver- und Entsorgung sowie externe Notfallplanung zuständig.

Im Bereich der technischen Einsatzfähigkeit wies Christian Hengstebeck, Leiter des Amts für Feuerschutz und Gefahrenabwehr und Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Kreisstadt Olpe, auf die wichtige Rolle einer reibungslosen Funkversorgung mit lokalen Funkgeräten hin. Kommunikation und Erreichbarkeit sollen im Notfall sichergestellt werden. Denn Festnetz und Mobilfunk sind im Falle eines Stromausfalls nicht nutzbar.
Des Weiteren sind im Stadtgebiet sieben Notfallmelde- und Informationspunkte eingerichtet worden. Im Katastrophenfall werden diese Punkte personell besetzt und können bei Notfällen aufgesucht werden. Bürger erhalten hier zudem Informationen über die Gesamtlage.

Zwei der Stationen, die Feuerwehrhäuser in Olpe und Oberveischede, sind notstromversorgt. Die restlichen Stellen werden bei Aktivierung ebenfalls mit Notstromaggregaten ausgestattet.

Unabhängig von der Energiemangellage habe man sich schon länger mit der Umsetzung solcher Anlaufstellen auseinandergesetzt, unter anderem für den Fall von ausfallenden Notrufleitungen, erklärte Hengstebeck. Die Notfallstellen sind an das Funknetz angebunden und decken mit ihren Radien das gesamte Stadtgebiet ab.

Schon jetzt sind die Notfallmelde- und Informationspunkte mit roten Schildern gekennzeichnet. Im Falle einer Energiemangellage wird dieser Hinweis um ein großes rotes Banner ergänzt.

Wichtige Informationen rund um die Maßnahmen und Verhaltensweisen bei einem großflächigen Stromausfall hat die Stadt in einem Info-Dokument gesammelt. Dieses steht auf der Website der Stadt Olpe zum Download zur Verfügung. Auch auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es entsprechende Checklisten.


„Wir möchten damit keine panischen Reaktionen hervorrufen, sondern ausschließlich auf die Selbstvorsorge hinweisen“, betonte Christian Hengstebeck. Hamsterkäufe und Panikmache seien nicht zielführend. Aber jeder Bürger sei dazu aufgerufen, sich bestmöglich zu informieren und vorzubereiten. Dies sei letztlich auch eine Entlastung und Unterstützung für das gesamte Hilfssystem.
Wenn jeder einzelne ein bisschen Selbstvorsorge betreibe, in der Nachbarschaft helfe und die Hilfe der Kommunen im Notfall in Anspruch nehme, müsse sich niemand allzu große Sorgen machen, zog Bürgermeister Weber ein zuversichtliches Fazit. „Es sind kleine, einfache Maßnahmen, über die jeder Bürger nachdenken sollte.“
Notfallmelde- und Informationspunkte
Folgende Notfallmelde- und Informationspunkte werden im Katastrophenfall in der Stadt Olpe aktiviert:
- Feuerwehrgerätehaus Olpe, Grubenstraße 1
- Dorfgemeinschaftshalle Dahl, Marienweg
- Kindergarten Altenkleusheim, Lübkeweg 7
- Schützenplatz Rehringhausen, Unterm Friedhof
- Feuerwehrgerätehaus Oberveischede, An der Hütte 2
- Jugendheim Neger, Zum Tümmelberg 6
- Bahnhof Sondern, Strandweg
Zusätzlich bieten Rathaus, DRK, Polizei und Kreishaus Hilfe an.
