„Einsatzzahlen sind auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen“

Olpe. Fast auf den Tag genau nach drei Jahren fand am Freitagabend, 6. Januar, wieder eine reguläre Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Olpe statt. Der Leiter der Wehr, Stadtbrandinspektor Christian Hengstebeck, begrüßte 185 Blauröcke und Ehrengäste im Haus der Feuerwehr.

Mit dem amtierenden Wehrführer Hengstebeck und den ehemaligen Leitern Willi Ledig und Friedrich Schulte waren drei Generationen Olper Wehrführung vertreten.

Nach einem kurzen Rückblick auf die Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie ging Christian Hengstebeck auf die Herausforderungen ein, die seine Feuerwehrmänner und -frauen im vergangenen Jahr zu bewältigen hatten.

380 Einsätze in den Bereichen Brandbekämpfung (156), technische Hilfeleistung (189), überörtliche Einsätze (9) und Alarmierung von Notfallhelfern (26) waren zu verzeichnen. Allein die Löschgruppe in Oberveischede wurde über 60 Mal alarmiert.

„Die Einsatzzahlen sind erheblich auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen“, so Hengstebeck. Die reinen Einsatzstunden aller Feuerwehrangehörigen beliefen sich im Jahr 2022 auf 65.600 Stunden. Insgesamt zählen 375 Männer und Frauen zur Olpe Wehr, davon sind 131 Einsatzkräfte.

Bei der exemplarischen Schilderung von Einzelfällen waren auch kuriose Einsätze zu verzeichnen, wie die dreistündige Rettungsaktion von Kuh Margret aus einer Jauchegrube im Januar 2022.

Hengstebeck hob auch den Einsatz für die Jugend- und Kinderwehr hervor. Neben dem Erlernen von Feuerwehrfertigkeiten würden den jungen Leuten Kameradschaft und soziale Werte vermittelt, die das tragende Fundament einer jeden Feuerwehr seien.

Eine positive Bilanz zogen der Stadtjugendfeuerwehrwarte Florian Schröder und Dirk Meiworm. Durch intensive Jugendarbeit und kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sei auch in Zukunft der Leistungsstand der Olper Feuerwehr gesichert.

Neben lobenden Worten für die Aktiven fand Bürgermeister Peter Weber in seiner Ansprache deutliche Worte zu den Vorkommnisse in der Silvesternacht in Berlin. „Die Bilder, die ich gesehen habe, und die Berichte, die ich gelesen haben, machen mich fassungslos.“ Es helfe nicht, eine breit angelegte gesellschaftliche Diskussion über die Gewalt an Silvester zu fordern. Es müssten schlicht die geltenden gesetzlichen Regeln angewendet und die Straftäter verfolgt werden, forderte Weber und traf damit den Nerv der Wehrleute.

Der Dank des Bürgermeisters ging auch an den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr und dessen Stabführer Andreas Reuber. Am 26. März soll die Uraufführung der Komposition „13 Minuten im Frühling – Stille“ von Alexander Reuber stattfinden.

Ein emotionaler Höhepunkt der Ehrungen war der Dank für 70 Jahre Mitgliedschaft des ehemaligen Wehrführers Willi Ledig. Der 87-jährige Jubilar erntete minutenlang stehende Ovationen und war sichtlich gerührt vom Respekt, den ihm die Wehrleute zollten.

Für stolze 65 Jahre wurde Heinz Günter Becker geehrt. Weitere Jubilare waren Hans Baron (55 Jahre), Joachim Schäfer, Michael Gummersbach und Paul Gummersbach (50 Jahre), Georg Scheele und Gerhard Nörenberg (45 Jahre), Frank Hachenberg und Frank Sondermann (40 Jahre) und 10 Jahre Annkathrin Baranek, Lukas Belke, Josefine Häner, Paul Ohm, Jonas Kappestein und Holger Neumann.