Der Ukraine-Krieg, hohe Energiepreise und eine kleine Störer-Gruppe

Olpe/Kreis Olpe. Bei frühlingshaftem Wetter haben die Spitzen der Union am frühen Montagabend, 2. Mai, etwa 1.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Olper Marktplatz auf die Landtagswahl am 15. Mai eingestimmt. CDU-Chef Friedrich Merz, sein CSU-Kollege und bayerische Ministerpräsident Markus Söder sowie NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst beschäftigten sich in ihren Reden auch mit den Folgen des Ukraine-Krieges für Deutschland.

Gegen 17.50 Uhr und damit überpünktlich trafen die drei Politiker, die zuvor an einem Spitzentreffen von CDU und CSU in Köln teilgenommen hatten, auf dem Olper Marktplatz ein. „Aller guten Dinge sind drei“, fand CDU-MdL Jochen Ritter, der den Gästen den Kreis Olpe als „klein, fein und profitabel“ und „Porsche unter den Landkreisen“ vorstellte.

Neben vielen CDU-Parteimitgliedern und Sympathisanten war auch eine kleine Gruppe von Zuhörern – offenbar Gegner der Coronamaßnahmen, Corona-Leugner und Impfgegner - gekommen, um die Veranstaltung zu stören. Fast durchgängig gab es Trillerpfeifen-Lärm, „Hau ab“-Rufe und Pfiffe; Plakate mit Parolen wie „Lügner in den Knast“ und „Zur Demokratie gehört auch Meinungsfreiheit“ wurden hochgehalten.

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz fand klare Worte für die Störer: „Wer beschränkt Sie in diesem Land in Ihrer Meinungsfreiheit? Schalten Sie doch den Kehlkopf aus und den Kopf ein. Hier können Sie dummes Zeug reden, soviel Sie wollen – das ist der Unterschied zwischen Olpe und Moskau.“ Markus Söder, der mit „Ein herzliches Grüß Gott aus Bayern“ die Zuhörer begrüßte, rief der Störergruppe zu: „Die Erde ist keine Scheibe und Corona war keine Verschwörungstheorie.“

Vor allem ging es aber um Politik: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst forderte mehr Anstrengungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien und angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen eine Politik mit Verantwortung und Augenmaß. Wüst: „Die Wohnung muss auch im nächsten Winter warm sein und Pendler müssen es sich leisten können, zur Arbeit zu fahren.“

Bildung und innere Sicherheit seien zwei Schwerpunkte seiner politischen Arbeit, so der Ministerpräsident. Er versprach 10.000 zusätzliche Lehrerstellen. Bei der Digitalisierung der Schulen müsse man richtig Gas geben und flächendeckend für moderne Unterrichtsformen gerüstet sein.

Der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz stellte sich hinter Waffenlieferungen an die Ukraine, denn nur durch massive Unterstützung der Ukraine könnten die russischen Kriegsziele durchkreuzt werden. Merz: „Putins Krieg ist ein Angriffskrieg gegen Europa, gegen die Demokratie und die Freiheit.“ Die Union werde die Ampelkoalition in dieser Sache unterstützen, erwarte aber von Olaf Scholz mehr Führung und Entschlossenheit.

Markus Söder lobte die Entwicklung von NRW in den fünf Jahren der schwarz-gelben Koalition: „NRW ist unter dieser Regierung um Lichtjahre stärker geworden.“ Er appellierte, bei Entlastungsmaßnahmen angesichts hoher Energiepreise auch die Rentner nicht zu vergessen. Der CSU-Politiker brach eine Lanze für diejenigen, die dieses Land tragen: „Das sind die, die früh aufstehen, arbeiten und ihre Familien unterstützen. Und nicht die, die von Demo zu Demo reisen.“

Nach einer Stunde war der Politiker-Aufgalopp vorbei. Mit Präsenten aus Olpe reisten Hendrik Wüst (Wurstkorb), Friedrich Merz (Leckeres aus der Konditorei) und Markus Söder (Hochprozentiges) samt ihrem Tross weiter.