Das Abenteuer ruft: Olperin reist zum größten Pfadfindertreffen der Welt

Charlotte Fügmann (15) beim World Scout Jamboree


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Die Vorfreude bei Charlotte Fügmann steigt: In zwei Wochen reist die 15-jährige Olperin zum Weltpfadfindertreffen nach Südkorea. von Lorena Klein
Die Vorfreude bei Charlotte Fügmann steigt: In zwei Wochen reist die 15-jährige Olperin zum Weltpfadfindertreffen nach Südkorea. © Lorena Klein

Olpe. Pfadfinder sein – das bedeutet Abenteuer und Gemeinschaft erleben. Einmal im Leben hat jeder Pfadfinder und jede Pfadfinderin die Möglichkeit, am größten internationalen Treffen der Bewegung teilzunehmen: am World Scout Jamboree, dem Weltpfadfindertreffen. Dieses einzigartige Erlebnis steht Charlotte Fügmann aus Olpe bevor. Die 15-Jährige ist eine von zehntausenden Pfadfindern, die nach Saemangeum in Südkorea reisen.


Seit etwa sechs Jahren ist Charlotte Fügmann Mitglied des Stammes Vinzenz Pallotti Olpe der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg. In der Pfadfinder-Laufbahn, die aus vier Stufen vom Wölfling bis zum Rover besteht, startete sie 2017 als Jungpfadfinderin, also auf Stufe zwei. Der Teamgeist der Pfadfinder begeistert sie bis heute.

Gemeinschaft über den Stamm hinaus

„Wir sind eine total große Gemeinschaft – intern im Stamm, aber auch zwischen allen Stämmen in Deutschland“, berichtet Charlotte mit Begeisterung in den Augen. Mittlerweile ist sie Pfadfindern, also auf der dritten Stufe angelangt, und wechselt nach den Sommerferien in die elfte Jahrgangsstufe des Städtischen Gymnasiums Olpe.

Und nicht nur in der Schule, sondern auch im Stamm verändern sich die Aufgaben: „Je älter wir werden, desto mehr planen wir auch.“ Früher habe vor allem das spielerische Entdecken von Wald und Natur im Mittelpunkt gestanden, jetzt werden die ersten Lager und Aktionen selbst auf die Beine gestellt.

Eine einmalige Chance

Im zweiten Jahr ihrer Mitgliedschaft erfuhr Charlotte zum ersten Mal vom Weltpfadfindertreffen. Eine Vorstellung, die sofort ihr Interesse weckte: Zahlreiche Pfadfinder aus aller Welt, eine Reise an einen fernen Ort.

„Jeder hat die Chance, einmal im Leben daran teilzunehmen“, erklärt Charlotte. Seit 1920 findet das World Scout Jamboree alle vier Jahre statt, teilnehmen dürfen Pfadfinder im Alter von 14 bis 17 Jahren.

Bei den Vortreffen bereiten sich die teilnehmenden Pfadfinderinnen und Pfadfinder gemeinsam auf das große Abenteuer vor. von privat
Bei den Vortreffen bereiten sich die teilnehmenden Pfadfinderinnen und Pfadfinder gemeinsam auf das große Abenteuer vor. © privat

Mit dem World Scout Jamboree 2023 eröffnet sich diese einmalige Möglichkeit auch für Charlotte. Da größere und wohlhabende Länder das Treffen für weniger privilegierter Länder mitfinanzieren, seien die Teilnehmerbeträge in Deutschland hoch, erklärt sie. Doch ihre Eltern ermöglichen ihr das Abenteuer. Dafür ist sie sehr dankbar.

Und so steht im Oktober 2021, einen Monat nach Anmeldung, fest: Für die Olperin geht es im Sommer 2023 nach Saemangeum, an die südkoreanische Küste. Noch nie sei sie so weit weg gereist. Auch eine enge Freundin aus dem Stamm kommt mit.

Mehr als 150 Länder

Es werden etwa 50.000 Teilnehmer aus mehr als 150 Ländern erwartet, erzählt Charlotte. Das sei auch ein großer logistischer Aufwand für das Gastgeberland. „Das Gelände befindet sich in der Nähe des Wattenmeeres und ist so groß, dass es ein Shuttle gibt, das von einem Ende zum anderen fährt“, verdeutlicht sie die Dimension dieser Veranstaltung.

Dabei sei das deutsche Kontingent mit 2.200 Teilnehmern eines der größten. Dieses wiederum sei aufgeteilt in kleinere „Units“, die sich mehrmals vor der großen Reise treffen. Das Weltpfadfindertreffen selbst findet vom 1. bis 12. August statt. Mit ihrer Unit fliegt Charlotte bereits am 20. Juli nach Südkorea und lernt das Land im Rahmen einer Vortour kennen.

Kultureller Austausch

Im Mittelpunkt des Weltpfadfindertreffens steht die Begegnung mit Pfadfindern aus aller Welt. Es werden verschiedene Aktionen angeboten, abends finden Konzerte statt und im Food-Dorf und Kultur-Dorf stellen Länder ihre Kultur und Spezialitäten vor – so hätten die deutschen Teilnehmer Gartenzwerge bemalt, erzählt Charlotte. Ein besonderer Höhepunkt ist die große Opening Ceremony.

„Ich freue mich auf den Austausch“, sagt die 15-Jährige voller Vorfreude. Unter Pfadfindern sei es ein Brauch, die Aufnäher der Kluftblusen oder Halsbänder zu tauschen. Und vielleicht kehrt auch Charlotte Mitte August mit einem anderen Halstuch zurück ins Sauerland.

Über Charlottes Erfahrungen und Eindrücke beim Weltpfadfindertreffen wird LokalPlus nach ihrer Heimkehr im August berichten.

Der Stamm Vinzenz Pallotti Olpe

Der Stamm Vinzenz Pallotti Olpe ist Teil der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg. Dieser wiederum ist einer von fünf Pfadfinderverbänden im Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp). Derzeit gehören 74 Kinder und Jugendliche sowie zwölf Leiter zum Stamm Vinzenz Pallotti Olpe, der dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert.

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