Corona beendet Weltumsegelung: Segler-Ehepaar ist wieder in Deutschland
3 Monate im Hafen festgesteckt
- Olpe, 18.07.2020
- Von Christine Schmidt
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Olpe. 17 Länder in 14 Monaten erkundet. Und jetzt ist die Weltreise abgebrochen – schweren Herzens. Melanie und Jan Heinrich, die seit Mai 2019 mit ihrem Segelboot unterwegs waren, sind wieder in Deutschland. Auch ihnen hat Corona einen Strich durch ihre große Reise gemacht.
Drei Monate saßen sie auf ihrem Boot im Hafen von Panama fest. Dort ist die Lage sehr viel ernster, erzählt Melanie (geb. Hohleweg). Es gab eine strikte Ausgangssperre: Für eine Stunde durften die Heinrichs in den Supermarkt – Melanie von 14 bis 15 Uhr, Jan von 17 bis 18 Uhr. Frauen konnten nur montags, mittwochs und freitags einkaufen, Männer dienstags und donnerstags.
„Am Anfang dachten wir noch, das wird sich schnell wieder beruhigen“, erinnert sich die 41-Jährige. „Unsere Hoffnung stirbt immer zuletzt.“
Nach und nach wurden alle Europäer nach Hause geflogen. Anfangs reagierten die zwei nicht darauf und hatten noch Hoffnung, entlang der Küste nach Mexiko weitersegeln zu können. Aber alle Grenzen waren dicht und blieben dicht. „Wir konnten den Hafen nicht verlassen“, sagt Melanie. Als das Paar dann Wind von einem Flug nach Deutschland bekam, musste die Entscheidung innerhalb eines halben Tages fallen – fliegen oder bleiben?
Und jetzt in Deutschland? Jetzt will das Paar die Zeit mit Familie und Freunden genießen. Am Wochenende soll es endlich nach Olpe gehen. Dort will Melanie auch für eine Weile bleiben. „Auf das gute Essen meiner Mutter freue ich mich“, sagt die 41-Jährige und lacht.
Und dann nimmt das alltägliche Leben irgendwann wieder seinen Lauf: Auto kaufen, Versicherungen anmelden und Jobs und Wohnung suchen. Melanie kann ihre Arbeit als Erzieherin wieder aufnehmen, Jan ist schon auf der Suche.
Eigentlich waren beide davon ausgegangen, das Boot „Sailing Tore“ wieder nach Deutschland zu segeln. Auf alles waren sie vorbereitet – Krankheiten, Probleme mit dem Boot, aber dass die gesamte Welt so runterfährt, hätte niemand ahnen können, sagt Melanie.