Chancen für den Handel Schwerpunkt bei IHK Wirtschaftsgespräch in Hilchenbach


Unternehmensgespräch bei der Omnitron Griese GmbH in Hilchenbach: IHK Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener, Prokurist Andreas Schmidt und Bürgermeister Holger Menzel (v.l.). von IHK Siegen
Unternehmensgespräch bei der Omnitron Griese GmbH in Hilchenbach: IHK Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener, Prokurist Andreas Schmidt und Bürgermeister Holger Menzel (v.l.). © IHK Siegen

„Die Ansiedlung eines modernen Nahversorgungsunternehmens und einer Drogerie werden wichtige Impulse für den Handel und die Innenstadt bringen." Darin waren sich die rund 50 Teilnehmer am IHK-Wirtschaftsgespräch bei der Omnitron Griese GmbH in Hilchenbach einig, welches jetzt stattfand.


Bei ansonsten vergleichsweise guten Strukturdaten zeigen die Zahlen deutlich, wie groß der Handlungsdruck im Handel ist: Mit einer Kaufkraft von rund 6.600 Euro pro Kopf liegt die Stadt über dem Bundesdurchschnitt (6.485 Euro), mit rund 3.000 Euro weist Hilchenbach jedoch eine der niedrigsten Kaufkraftbindungen im Bezirk der IHK Siegen auf.

Bürgermeister Holger Menzel: „Wir konzentrieren uns zunächst auf das USH-Gelände. Das Planverfahren ist weit vorangeschritten, nennenswerte Einwendungen sind nicht eingegangen. Anfang bis Mitte 2018 soll fertig gebaut sein! Damit sind wichtige erste Schritte zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung in unserer Stadt getan. Klar ist aber auch: Bis der Einzelhandel die gewünschte Form hat, ist noch ein langer Atem nötig!“
Gemeinsam für den Einzelhandelsstandort stark machen
Einigkeit bestand deshalb auch darin, dass sich Stadtverwaltung, Händler und Kunden gemeinsam für den Einzelhandelsstandort stark machen, und hierbei auch neue Wege beschreiten müssen. Die Händler seien bereits mit dem Projekt „Heimat shoppen“ auf die Kunden zugegangen und hätten ihnen so ein neues Einkaufgefühl vermittelt, betonte IHK-Handelsreferent Marco Butz. Diese Aufbruchsstimmung gelte es weiter auszubauen.

Wichtig sei zudem für die Einzelhändler, die immensen Vorteile des digitalen Marketings zu nutzen, um sichtbarer zu werden. Parallel hierzu seien die Bemühungen der Stadt zu sehen, die Innenstadt rund um den Marktplatz so attraktiv zu gestalten, so dass ein noch kundenfreundlicheres Ambiente entstehe.
Mangelnde Verfügbarkeit von Gewerbeflächen
Ein weiteres drängendes Problem ist die mangelnde Verfügbarkeit von Gewerbeflächen. Die vorerst letzte verfügbare große Fläche sei das Hammerwerk Vorländer, wo sich allerdings Altlasten im Boden befänden. „Wir sind in Gesprächen mit einem Sanierungsunternehmen, damit die Fläche nutzbar gemacht werden kann. Es gibt auch einen möglichen Kaufinteressenten“, so Bürgermeister Menzel.

Grundsätzlich sei die Stadt bestrebt, zunächst Brachflächen wieder nutzbar zu machen, bevor bestehende Flächen erweitert oder neue Gewerbegebiete geschaffen würden. Auch hierfür gebe es Überlegungen. Problem seien jedoch die Anforderungen des Landschaftsschutzes. Von großem Vorteil wäre ansonsten der Bau der Ortsumgehung im Zuge der Route 57.
Rundgang ermöglichte Einblicke in Omnitron Griese GmbH
Auf eine ausgesprochen gute Entwicklung der Omnitron Griese GmbH in den 40 Jahren ihres Bestehens blickte Niederlassungsleiter Andreas Schmidt zurück. Das Unternehmen mit seinen derzeit 60 Beschäftigten befindet sich klar auf Wachstumskurs. Von einem Halbleiter-Distributor hat sich Omnitron zu einem Komplettanbieter im Bereich der mobilen Stromversorgung und der Kommunikationstechnik entwickelt und zählt hier zu den größten Anbietern in Deutschland.

Bei einem Rundgang durch den Betrieb erfuhren die Besucher, dass die Anwendungsbereiche bis in die Medizintechnik reichen. 2006 hatte das Unternehmen mit Zentralsitz in Schlangenbad eine Niederlassung und ein Zentrallager in Kreuztal eröffnet, bis dort der Platz zu knapp wurde. Im vergangenen Jahr zog der Betrieb daher in das neu errichtete Kompetenzzentrum im Hilchenbacher Gewerbegebiet „Vordere Insbach“ um.

Kopfschmerzen bereitet Andreas Schmidt der Fachkräftemangel: „Wir setzen auf eine hohe Qualität in unseren Produkten, deshalb sind wir auf gute Fachkräfte angewiesen. So suchen wir dringend Elektrotechniker!“ Gute Erfahrungen habe das Unternehmen jedoch mit Kontakten und direkten Ansprachen an Schulen und Berufskollegs gemacht. Andreas Schmidt: „Das hilft!“
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