Bürgerin: „Rassistische Äußerungen machen mir viel mehr Angst“

Landrat und DRK informierten über Erstaufnahmelager in der Kreissporthalle


  • Olpe, 19.09.2015
  • Von Volker Lübke
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    Volker Lübke

    Redaktion

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Polizeidirektor Diethard Jungermann (li) ging ausführlich auf die Sorgen der Bürger um die Sicherheit ein. von s: Volker Lübke
Polizeidirektor Diethard Jungermann (li) ging ausführlich auf die Sorgen der Bürger um die Sicherheit ein. © s: Volker Lübke

Die Ansage der Bezirksregierung war deutlich. Von Mittwochabend bis Freitagnachmittag – mehr Zeit stand dem Kreis Olpe nicht zur Verfügung, um Erstaufnahmelager für 400 erwartete Flüchtlinge bereitzustellen. Pünktlich um 16 Uhr meldeten am Freitag die DRK-Einsatzleitungen in Olpe und Attendorn Vollzug. Am Samstag informierte Landrat Frank Beckehoff bei einer Bürgerversammlung im Berufskolleg über die Einrichtung der Olper Notunterkunft.


200 Feldbetten stehen in der Kreissporthalle bereit. DRK-Einsatzleiter Matthias Halbe hatte mit seiner Mannschaft und weiteren Helfern innerhalb von vier Stunden die Turnhalle für die Ankunft der Flüchtlinge hergerichtet. Ein zusätzlicher Fußboden wurde zum Schutz des Sportbodens verlegt, Waschmaschinen und Trockner sind installiert, die Registrierungsstelle steht bereit – allein die Flüchtlinge werden noch erwartet. Bis zum späten Nachmittag gab es weder in Olpe noch in Attendorn Hinweise darauf, wann die Busse eintreffen. „Fest steht nur, sie werden kommen“, sagte DRK-Koordinator Thorsten Tillmann im Gespräch mit LokalPlus.
Landrat Beckehoff erläuterte den Anwesenden bei der Versammlung die Hintergründe (siehe Bericht Attendorn: „Notunterkunft für 200 Flüchtlinge steht bereit“). Den Sorgen einiger Anwohner bezüglich der Sicherheit rund um das Gelände des Erstaufnahmelagers begegnete Polizeichef Diethard Jungermann. Vermehrt durchfahrende Polizeifahrzeuge seien künftig nicht automatisch Anzeichen von Einsätzen, „sondern vielmehr verstärkte Streifen zu Ihrer Sicherheit“. Ja, es sei mit vermehrten Ladendiebstählen zu rechnen, räumte der Kreispolizeidirektor ein. „Wir haben aber bislang keinen einzigen Fall von Übergriffen auf Personen – übrigens auch nicht am Regenbogenland“, stellte Jungermann klar. . Im Anschluss an die Versammlung besprachen DRK-Kräfte, Polizei und Kreisdirektor Theo Melcher mögliche Lösungen für Sicherheitsfragen der Anwohner.
Sicherheitsdienst rund um die Uhr im Einsatz
Für Sicherheit werde auch der vom DRK bestellte Security-Service sorgen – und zwar rund um die Uhr, so Beckehoff. Darüber hinaus seien ständig mindestens zwei DRK-Mitarbeiter vor Ort. Eine Versammlungsteilnehmerin lenkte die Sorge in eine andere Richtung und erhielt kräftigen Applaus aus dem Saal: „Mir machen die zahllosen rassistischen Äußerungen überall und die rechtsextremistischen Ausschreitungen z.B. in Sachsen viel mehr Angst.“
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