Biggesee Open Air 2023 in Sondern „schweren Herzens“ abgesagt

Massive Kostensteigerungen


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Das Konzert mit Mark Forster war beim Biggesee Open Air das einzige vor ausverkaufter Kulisse. von Dariusz Misztal
Das Konzert mit Mark Forster war beim Biggesee Open Air das einzige vor ausverkaufter Kulisse. © Dariusz Misztal

Sondern. Knapp 100 Tage nach dem „Biggesee Open Air“ sagen die Organisatoren die für 2023 geplante Neuauflage der Veranstaltungsreihe ab.


„Schweren Herzens“ hat sich Veranstalter Dietmar Harsveldt dazu entschieden, das eigentlich für den 7. bis 11. Juni 2023 geplante Biggesee Open Air nicht durchzuführen: „Aufgrund der enormen Unsicherheit im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage unseres Landes aktuell und im Jahr 2023 sowie durch die allgemeinen Kostensteigerungen für die Durchführung einer Veranstaltung werden wir mit dem Biggesee Open Air nächstes Jahr eine Pause einlegen.“

Steigende Kosten, sinkende Kaufkraft

Der Konflikt zwischen den stark steigenden Kosten von Großveranstaltungen und der sinkenden Kaufkraft der Gäste mache eine solche Großveranstaltung unberechenbar. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Prioritäten der Menschen im nächsten Jahr keine Konzertkarten sein werden“, so Dietmar Harsveldt.

Zwar sei das Biggesee Open Air ein großer Erfolg und Künstler, Behörden und Fans seien hellauf begeistert gewesen, doch sei die Veranstaltung für den Veranstalter ein wirtschaftlicher Verlust gewesen: Corona, Kostensteigerungen von 40 bis 50 Prozent sowie immer neue behördliche Auflagen hätten zu einem erheblichen Fehlbetrag geführt.

Finanzielles Ergebnis ernüchternd

„Auch wenn das finanzielle Ergebnis des Biggesee Open Air 2022 ernüchternd ist, sehe ich es persönlich nicht als Verlust, sondern als Investition in die Kultur im Kreis Olpe“, sagt Dietmar Harsveldt, der bereits im März 2022 eine Absage der ersten Edition mit seinem Team diskutiert hatte.

„Dass das Biggesee Open Air 2022 kein wirtschaftlicher Erfolg wird, war schon im Vorfeld abzusehen. Dennoch habe ich mich bewusst für eine Durchführung entschieden, um den Traum eines Festivals am Biggesee wahr werden zu lassen“, erklärt Dietmar Harsveldt.

James Blunt verwandelte den Biggestrand in eine große Tanzfläche. von Nils Dinkel
James Blunt verwandelte den Biggestrand in eine große Tanzfläche. © Nils Dinkel

Eine erneute Ausführung ist für Dietmar Harsveldt jedoch erst dann wieder denkbar, wenn sich die wirtschaftlichen Unsicherheiten gelegt haben und die Akteure der Branche einen Konsens gefunden haben, der eine wirtschaftliche Durchführung einer Veranstaltung gewährleistet und Preise für Tickets ermöglicht, die noch von den Konsumenten akzeptiert werden können:

„Kultur muss ein bezahlbares Gut für Alle bleiben. Am Ende sollte doch gerade die Anerkennung durch die Fans der schönste Lohn für die Künstler sein“, so Dietmar Harsveldt. Nach einem Jahr Pause soll das Biggesee Open Air im Jahr 2024 dann wieder stattfinden – hoffentlich in einer Welt ohne Krieg und Existenzängste.

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