77. Jahrestag des Bombenangriffs auf Olpe

Beklemmende Aktualität


Filmaufnahmen im Olper Feuerwehrhaus: Wilma Ohly im Interview mit Filmemacher Andreas Bachmann. von privat
Filmaufnahmen im Olper Feuerwehrhaus: Wilma Ohly im Interview mit Filmemacher Andreas Bachmann. © privat

Olpe. Am Montag, 28. März, jährt sich der Tag des verheerenden Bombenangriffs auf Olpe zum 77. Mal. Die Worte des damaligen Olper Pastors Franz Menke hallen bis heute nach: „Der 28. März 1945 darf nicht in Vergessenheit geraten, muss ein Tag ernster und heilsamer Besinnung bleiben.“


Diese eindringlichen Worte nehmen eine Schlüsselrolle in der Komposition „13 Minuten im Frühling - Stille“ von Alexander Reuber ein. Schon vor zwei Jahren sollte das Werk des Olper Komponisten zum 75. Jahrestag des Angriffs vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe uraufgeführt werden. Doch die Corona-Pandemie verhinderte dies bislang. Nunmehr ist die Aufführung für das Frühjahr 2023 geplant.

Zeitzeugen schildern ihre Erinnerungen

Die Verantwortlichen des Musikzuges hatten die Idee, die Uraufführung durch eine filmische Dokumentation zu begleiten und zu ergänzen. Drei Zeitzeugen, die den Bombenangriff unmittelbar erlebt haben, waren bereit, ihre Erinnerungen und Eindrücke vor der Kamera zu schildern. Am 13. Februar wurden die Interviews durch das Kölner Studio „Film ab“ geführt und im Olper Feuerwehrhaus aufgenommen.

Es war deutlich spürbar, wie präsent den Zeugen die Ereignisse nach so langer Zeit noch waren. Die Erzählungen von Inge Steljes, Wilma Ohly und Willi Meier beeindruckten besonders durch die sehr konkreten Erinnerungen und die große emotionale Nähe zu den erlebten Schrecken.

Ein Angriff, drei Erfahrungen

Willi Meier hatte den Angriff von einer Höhe bei Frenkhausen aus beobachtet und schilderte seine Eindrücke. Wilma Ohly spielte mit anderen Kindern, als der Vollalarm ausgelöst wurde. Sie konnten sich in einem nahe gelegenen Bunker in Sicherheit bringen. Inge Steljes überlebte den Angriff im Keller ihres Wohnhauses in der Bruchstraße.

„Nie wieder darf ein Krieg ausbrechen“, sagte Inge Steljes zum Abschluss der Dreharbeiten am 13. Februar fast flehentlich in die Kamera. Doch was an diesem Tag noch niemand wusste: Dieser Wunsch würde nicht in Erfüllung gehen. Elf Tage nach den Interviews bricht der Krieg in der Ukraine aus. Der Gedenktag des Bombenangriffs auf Olpe erfährt eine beklemmende Aktualität.

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