350 Menschen protestieren friedlich gegen Rechtsradikalismus

Demo in Olpe


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An der Spitze des Zuges gingen die Organisatoren mit ihrem Plakat „Olpe gegen Rechts – Es gibt nur einen Weg und der ist solidarisch“. von Sigrid Mynar
An der Spitze des Zuges gingen die Organisatoren mit ihrem Plakat „Olpe gegen Rechts – Es gibt nur einen Weg und der ist solidarisch“. © Sigrid Mynar

Olpe. Diszipliniert und friedlich, aber mit klarer Kante gegen Rechtsradikalismus sind am Samstagnachmittag, 8. August, rund 350 Menschen auf die Straßen der Kreisstadt gegangen. Zu der Aktion hatte die Gemeinschaft „Olpe gegen Rechts“ aufgerufen, nachdem bekannt geworden war, dass sich die rechtsextremistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ tagsüber am Kurkölner Platz präsentieren würde.


Die Organisatoren (LINKE und JUSOS) hatten am Treffpunkt hinter dem alten Bahnhof zunächst alle Hände voll zu tun, um die erforderlichen Corona- und Demonstrationsauflagen zu erfüllen. Mit zahlreichen Ordnern wurde am Platzeingang sichergestellt, dass sich alle Teilnehmer namentlich registrierten.
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350 Menschen protestieren friedlich gegen Rechtsradikalismus
Über Lautsprecher kam die Ansage, dass Abstandsregeln zu beachten sind und Mundschutz erlaubt sei, bevor sich der Protestmarsch formierte. Dieser führte über die Bahnhofstraße, vorbei am Kurkölner Platz, über die Martinstraße und auf demselben Weg zurück zum Versammlungsplatz.
„Bella ciao“
Der Demonstrationszug setzte sich zum Song „Bella ciao“ (dem Protestlied der italienischen Widerstandsbewegung gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg) und ausgestattet mit zahlreichen antifaschistischen Transparenten und Plakaten in Bewegung. An seiner Spitze die Organisatoren mit ihrem Transparent „Olpe gegen Rechts – Es gibt nur einen Weg und der ist solidarisch“.

Lautstark wurde „Nazis raus“ und „Alerte, Alerta, Antifascista“ aus der italienischen antifaschistischen Bewegung skandiert. Mit Fahnen und Emblemen zeigten die Demonstranten zudem ihre politische Herkunft. Auch einige Zaungäste an den Straßenrändern zeigten sich solidarisch mit den Anliegen der Demonstranten und ein älterer Herr rief ihnen zu: „Danke für Euren Einsatz“.
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350 Menschen protestieren friedlich gegen Rechtsradikalismus
Die anwesende Hundertschaft der Polizei hatte keinen Grund, einzugreifen. Der Protestmarsch verlief so friedlich, wie es sich die Veranstalter gewünscht hatten, und der ein oder andere Demonstrant zeigte Respekt und Mitgefühl mit den Polizisten, die in gleißender Hitze und voller Montur die Demonstration absicherten.
Friedliche Aktion
Dass es keinerlei Ausschreitungen oder verbale Angriffe gegen die Polizei gab, konnten LINKE und JUSOS zum Schluss erfreut feststellen. Den hohen Temperaturen war es dann geschuldet, dass die abschließende Kundgebung vor weniger Publikum stattfand.

Und obwohl es im Vorfeld kritische Stimmen gegeben hatte, der rechtsextremistischen Kleinstpartei nicht so viel Aufmerksamkeit zu widmen, zeigten sich Demonstranten und Veranstalter durch die große Teilnehmerzahl in ihrem Tun bestätigt.
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