Krombacher Brauerei braucht mehr Wasser und will Schönau anzapfen
Tests erfolgreich - Grundwasserbohrung geplant
- Wenden, 18.06.2019
- Von Lukas Schrage
Lukas Schrage
Redaktion
Schönau/Altenwenden. Nachdem Proteste im und um den Ort laut geworden waren, informierten Vertreter der Krombacher Brauerei am Montag, 17. Juni, über vorgenommene Grundwasserbohrungen nahe Altenwenden. Eine Genehmigung des Kreises Olpe hatte man eingeholt, nur in der Gemeinde Wenden war man, einschließlich des Bürgermeisters, nicht darüber informiert worden, was genau die „Erkundungsbohrung“ für die Anwohner eigentlich bedeutet.
Wurden in Krombach 1980 noch rund eine Million Hektoliter gebraut, sind es mittlerweile etwa 6,3 Millionen Hektoliter jährlich. Der wachsende Wettbewerb bringe die Brauerei dazu, sich nach neuen Wasserressourcen umzusehen.
Der Umweltschutz sei auf jeden Fall gewährleistet, so der Grundwasserexperte Frank Schmidt. Oberflächennahe Wasservorkommen würden nicht angezapft, so dass keine Auswirkungen auf lokale Ökosysteme entstehen könnten. In trockenen Zeiten wie dem letzten Sommer, in denen auch der Grundwasserstand niedrig sei, solle außerdem weniger bis gar kein Wasser gepumpt werden, da sich die Brauerei an strenge Wasserschutzauflagen halte. Mit kontinuierlicher Überwachung sorge man zusätzlich für Sicherheit.
Im Anschluss an den Vortrag stellten sich die Vertreter kritischen Fragen der Anwesenden. Das Wasser soll durch Leitungen transportiert werden und nicht etwa, wie befürchtet, mit Tanklastwagen wie im letzten Sommer in Krombach. Die Verschmutzung durch umliegende Gewässer nach den Probebohrungen sei auf einen Fehler der Bohrfirma zurückzuführen, der aber keinerlei negativen Folgen gehabt habe.