„Wir werden nicht sang- und klanglos untergehen“ - 330 Mitarbeiter wollen kämpfen
Warnstreik bei ThyssenKrupp in Lütringhausen
- Olpe, 21.07.2020
- Von Wolfgang Schneider
Lütringhausen. „Das hier heute ist nur der Anfang. Wir werden den Untergang wahrscheinlich nicht verhindern können. Aber wir werden nicht sang- und klanglos untergehen.“ Ali Atasoy, Betriebsratsvorsitzender des ThyssenKrupp-Werks in Lütringhausen, gab sich am Dienstagmittag, 21. Juli, beim Warnstreik kämpferisch.
Das Aus des Traditionsstandortes wollen Atasoy und seine Kollegen nicht kampflos hinnehmen. „Der Arbeitgeber soll verstehen, dass wir für das, was uns zusteht, kämpfen werden. Er wird es noch bereuen, dieses Werk zu schließen“, machte der Betriebsratschef deutlich, dass man bei den Verhandlungen über einen Sozialplan möglichst viel für die Belegschaft herausholen wolle.
In den vergangenen Jahren habe die Belegschaft schon reichlich Zugeständnisse gemacht und einem Sanierungs-Tarifvertrag zugestimmt, um den Standort zu retten, blickte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Olpe, André Arenz, zurück. Diesen Vertrag habe man jetzt zum 1. August gekündigt. Schließlich könne es nicht sein, dass die TK-Mitarbeiter weiter Einbußen hinnähmen und das Werk trotzdem geschlossen werden solle.
Zuspruch während ihres vierstündigen Warnstreiks, bei dem Musiker Daniel Gartner für Unterhaltung sorgte, bekamen die Mitarbeiter auch vom stellvertretenden Olper Bürgermeister Markus Bröcher und von einem Belegschaftsvertreter des ThyssenKrupp-Werkes in Hohenlimburg.