SPD-Politiker sehen jahrzehntelange Management-Fehler bei ThyssenKrupp

Standortschließung in Olpe


 von Symbol IHK Siegen
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Kreis Olpe. „Es ist bestürzend und für die Region schwer zu verkraften: Das ThyssenKrupp-Werk in Olpe schließt und der Standort Hagen verkleinert sich um mehr als die Hälfte. Die katastrophalen Entscheidungen der Vergangenheit konnte auch die neue Geschäftsführung nicht wettmachen“, äußern sich die SPD-Abgeordneten Nezahat Baradari (MdB), René Röspel (MdB) und Wolfgang Jörg (MdL).


Das Ergebnis sei bereits lange worden. Sukzessiv seien immer geringere Investitionen für die Standorte getätigt und dabei wichtige Instandhaltungsmaßnahmen nicht mehr umgesetzt worden. Das habe zwangsläufig zu Produktionsausfällen mit katastrophalen Auswirkungen für die Auftragslage geführt.

„Wenn bei Audi oder Jaguar die Bänder still stehen, weil nicht mehr geliefert werden kann, ist das die Bankrotterklärung gegenüber den Kunden insgesamt“, kommentiert die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari die Entwicklung. „Bei frühzeitigen Investitionen in die Fertigungsstraßen hätte es auch am Standort Olpe eine Zukunft gegeben. Federn und Stabilisatoren, beides Produkte, die in Hagen und Olpe produziert werden, werden auch in E-Autos gebraucht.“
Betriebsbedingte Kündigungen vermeiden
Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg bekräftigt: „Es kommt jetzt auf alle Kollegen an. Betriebsbedingte Kündigungen müssen verhindert werden. Ziel muss sein, einen starken Sozialplan zu verhandeln, der die Kollegen von Arbeit in Arbeit überführt. Qualifizierung und Weiterbildung müssen im Mittelpunkt der Vereinbarungen stehen“, so der Abgeordnete.

„Wir brauchen jetzt klare Zusagen der Unternehmensführung“, äußert sich auch der Bundestagsabgeordnete René Röspel. „Die in Aussicht gestellten zweistelligen Millionenbeträge müssen jetzt schriftlich für den Standort Hagen zugesagt werden. Nur so können wir gewährleisten, dass alle Fertigungsverfahren weiter in Deutschland bleiben und eine Chance besteht, neue Märkte zu erschließen. Forschung und Prototypenherstellung sind dafür die Grundlage“.
Politiker hoffen auf Verhandlungserfolg beim Sozialplan
Alle drei Abgeordneten sind der Überzeugung, dass ein Verhandlungserfolg zum Sozialplan wesentlich zur Entspannung der Situation führen könnte. Das bedeutet, dass das Unternehmen eine schriftliche Zusage über eine zweijährige Zeitachse mit einer Perspektive für die Beschäftigten beim Auslaufen des Standortes Olpe und zur Umstrukturierung des Standorts Hagen geben muss.

Darüber hinaus müssen die mittleren zweistelligen Millionenbeträge am Standort Hagen konkretisiert werden. Betriebsbedingte Kündigungen müssen ausgeschlossen werden und es muss ein gemeinsames Unternehmensziel sein, die Kollegen von Arbeit in Arbeit oder in den Ruhestand zu begleiten.
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