Letzte Schicht bei Thyssenkrupp in Olpe

Federn- und Stabilisatorenwerk schließt


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Bei Thyssenkrupp in Lütringhausen sind am Mittwoch, 29. September, die letzten Stabilisatoren hergestellt worden. Dies nahmen Vertreter von Politik und IG Metall zum Anlass für einen Unternehmensbesuch. von Jonathan Baer
Bei Thyssenkrupp in Lütringhausen sind am Mittwoch, 29. September, die letzten Stabilisatoren hergestellt worden. Dies nahmen Vertreter von Politik und IG Metall zum Anlass für einen Unternehmensbesuch. © Jonathan Baer

Lütringhausen. Emotionale Tage für die Belegschaft von Thyssenkrupp in Olpe-Lütringhausen. Am Mittwoch 29. September, sind die letzten Serien-Stabilisatoren hergestellt worden. Das nahmen Olpes Bürgermeister Peter Weber, Landrat Theo Melcher und die Gewerkschaft IG Metall zum Anlass für einen wohl letzten Unternehmensbesuch.


„Hier geht ein Stück Industriegeschichte zu Ende“, sagte Bürgermeister Weber. Landrat Melcher ergänzte, bereits Ende des 16. Jahrhunderts sei erstmals eine Art Hammerwerk in Lütringhausen urkundlich erwähnt worden.

Dass dieser traditionsreiche Standort nun aufgegeben wird, schmerzt auch den Betriebsratsvorsitzenden Ali Atasoy. „So ein Arbeitsklima wie hier werde ich nie wieder erleben. Ich habe Kollegen, die schon in vierter Generation hier sind.“

Ende des Jahres gehen die Lichter aus

Am Donnerstag, 30. September, ist offiziell Produktionsende. Ende des Jahres wird das Werk geschlossen. Bis dahin räumen rund 40 verbliebene Mitarbeiter die Halle leer. Die Schließung hatte die Thyssenkrupp-Chefetage im April vergangenen Jahres angekündigt. Begründung: Der Standort sei nicht wettbewerbsfähig.

Zumindest konnten der Betriebsrat und die Gewerkschaft „IG Metall“ einen Sozialplan aushandeln. Rund 60 Mitarbeiter sind so bereits in anderen Unternehmen untergekommen.

Ein weiterer Lichtblick: Es interessieren sich bereits zwei Bewerber für die Nachnutzung des Gebäudes, in dem allein im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Stabilisatoren hergestellt wurden. Das nährt die Hoffnung, dass dieser Jahrhunderte alte Industriestandort vielleicht doch noch nicht Geschichte ist.

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Thyssenkrupp in Lütringhausen von außen.
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