Elektro- und Muskelkraft statt Abgase: Lastenfahrrad soll Transporte in Olpe umweltfreundlich machen

Heinrich Maiworm hat sich Spezialrad angeschafft


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Präsentierten das Lastenfahrrad in Olpe (von rechts): Heinrich Maiworm, Ingo Ehrhardt und Thomas Rath. von Wolfgang Schneider
Präsentierten das Lastenfahrrad in Olpe (von rechts): Heinrich Maiworm, Ingo Ehrhardt und Thomas Rath. © Wolfgang Schneider

Olpe. In vielen Großstädten gehören sie zum Straßenbild: Lastenfahrräder, mit denen Kuriere Pakete befördern, Essen ausliefern oder Waren zustellen. In Olpe suchte man diese umweltfreundliche Transportmöglichkeit bisher vergeblich. Deshalb wirkt das Lastenfahrrad, das Heinrich Maiworm am Montagmittag, 23. September vorstellte, in unseren Breiten auch ziemlich exotisch.


Der Olper hat sich das Gefährt vor einigen Wochen zugelegt – zu einem Preis, für den man auch einen ordentlichen Gebrauchtwagen kaufen könnte. Stolze 6.500 Euro kostet das Spezialrad mit Elektroantrieb, dass durch seine zwei Räder vorne und die dazwischen liegende Ladefläche direkt auffällt. Hinzu kommt der 1.000 Euro teure Anhänger mit einer Ladefläche von 80 mal 60 Zentimetern.
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Zusätzlich zum Fahrer können mit dem Lastenfahrrad immerhin 120 Kilogramm Ladung transportiert werden. Dafür braucht es natürlich entsprechende Kondition, auch wenn der Elektroantrieb den Fahrer natürlich unterstützt. Die Reichweite der Batterie mit 500 Wattstunden liegt bei etwa 50 Kilometern. Als Alternative zum Lastenanhänger hat Maiworm noch einen Kinderanhänger. „Dafür werden aber noch Verwendungen gesucht“, gibt er zu.

Derzeit fährt Heinrich Maiworm mit seinem Lasttaxi morgens Zeitungen aus. Um das umweltfreundliche Gefährt besser auszulasten und den abgasfreundlichen Warentransport in der Innenstadt populär zu machen, sucht er neue Betätigungsfelder. Mit einem Olper Gastronomiebetrieb ist er im Gespräch über Essenslieferungen per Lasttaxi. Auch alle sonstigen Kleintransporte innerhalb der Kernstadt seien machbar, so Maiworm.
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Auf die Idee der Ein-Mann-Transportfirma sind seine Frau und er bei einem Besuch in der Stadt Aarau (Schweiz) gekommen. „In den frühen Morgenstunden waren dort viel mehr solcher Fahrräder als herkömmliche Transporter unterwegs, um die Geschäfte der Innenstadt zu beliefern“, berichtet er.

Gesellschaft auf seinen Touren leistet ihm sein Hund „Bommel“. Der hat sozusagen eine rollende Hundehütte in der Kiste auf der vorderen Ladefläche. Ausgestattet ist „Bommels“ Domizil mit einem beheizbaren Sitzkissen, denn schließlich rückt der Winter langsam näher.
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Unterstützung bekommt Heinrich Maiworm vom heimischen Energieversorger „Bigge Energie“. Der hat auf dem Betriebsgelände „In der Wüste“ in Olpe einen Unterstand für das Lastenfahrrad zur Verfügung gestellt und spendiert auch den Strom fürs Aufladen.

„Die Idee der Lastenfahrräder ist sehr reizvoll. Außerdem wollen wir die Elektromobilität fördern“, begründet Geschäftsführer Ingo Ehrhardt das Engagement. „Ich hoffe, dass die Idee angenommen wird und viele Nachahmer findet.“
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