Dreimonatige Vollsperrung der B 54

Ersatzneubau einer Brücke über die Viehtrift


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 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Die B54 wird in Rhode ab dem 6. Juli für voraussichtlich drei Monate voll gesperrt: Der Landesbetrieb Straßen.NRW lässt eine Brücke über eine Viehtrift neu bauen. Das bisher vorhandene Bauwerk, ein überschüttetes Rohr (Walzprofil) ohne Ummantelung, soll abgebrochen und durch ein biegesteifes Stahlbetonrahmenbauwerk ersetzt werden. Der gesamte Brückenbaubereich erstreckt sich auf eine Länge von rund 30 Metern.


Kostenpunkt: Rund 321.000 Euro. Die Baumaßnahme beinhaltet außerdem die Erneuerung von Schutzplanken auf einer Strecke von rund 250 Metern. Den Auftrag zum Neubau der Brücke hat die Firma Josef Knoche GmbH aus Dorlar erhalten. Ende September soll die der Neubau fertig sein. Bis dahin soll der Verkehr über eine „geeignete Umleitung“ geführt werden. Das Bauwerk in Rhode liegt im Zuge einer künftigen Ausweichroute für Schwertransporte. Die Bauwerke auf der Schwerlastroute seien vorab „hinsichtlich statischer Gesichtspunkte und des baulichen Zustandes“ geprüft worden, teilt Straßen.NRW mit. Die Prüfung habe eine mäßige Zustandsnote und eine damit verbundene abnehmende statische Tragfähigkeit ergeben, so dass ein Ersatzneubau erforderlich sei.
Ausweichrouten für Schwertransporte
Die Region Siegen ist wirtschaftlich stark geprägt von der metallverarbeitenden Industrie sowie von Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Branchen also, die auf Schwertransporte angewiesen sind. Normalerweise würde ihr Weg über die A45 führen, doch auf der „Sauerlandlinie" müssen in den kommenden rund 20 Jahren viele Brücken erneuert und ausgebaut werden. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek hat deshalb im Frühjahr 2013 die Projektgruppe "Großraum- und Schwertransporte" ins Leben gerufen. Dieses Expertengremium hat zwei Ausweichrouten für Schwertransporte erarbeitet. Die beiden Strecken umfahren zum einen die A45. Die erste Strecke führt von Siegen/Hilchenbach ins Ruhrgebiet zum Hafen Gelsenkirchen. Die zweite Strecke führt ebenfalls ins Ruhrgebiet, allerdings über 155 Kilometer von Siegen/Hilchenbach zum Duisburger Hafen. Die Route ist grundsätzlich bereits heute für Transporte bis rund 200 Tonnen Gesamtgewicht und damit für über 90% aller beantragten Transporte nutzbar, gegebenenfalls mit Umfahrung einzelner Brücken. Ziel ist es nun, bis 2020 beide Strecken für Schwersttransporte bis zu 299 Tonnen befahrbar zu machen. Auf dem Papier stehen die beiden Ausweichrouten grundsätzlich fest. Damit aber auch in der Realität Schwersttransporte bis zu 299 Tonnen möglich sind, müssen die Routen zunächst entsprechend hergerichtet werden. Das betrifft vor allem die Brücken im Verlauf der beiden Strecken. Langfristig erneuert Straßen.NRW für einen dreistelligen Millionenbetrag Brücken im Zuge von Bundes- oder Landesstraßen. (LP)
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