Lennestädter Unternehmen HJE möchte Arbeitsplätze erhalten

Insolvenzantrag gestellt


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Die Mitarbeiter sind am Freitag über den Insolvenzantrag informiert worden. von Symbol Nils Dinkel
Die Mitarbeiter sind am Freitag über den Insolvenzantrag informiert worden. © Symbol Nils Dinkel

Lennestadt. Die Geschäftsführung der HJE Systembau Eickhoff GmbH & Co. KG hat am Freitag, 11. Januar, einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht Siegen gestellt (LokalPlus berichtete). Starke Umsatzeinbrüche in den vergangenen Monaten, insbesondere verursacht durch wirtschaftliche Probleme eines international tätigen Großkunden, hätten laut Unternehmen zu diesem Schritt geführt. HJE wendet sich nun mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit.


Rechtsanwalt Martin Buchheister aus Lüdenscheid war seitens des Amtsgerichtes zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden.

Noch am gleichen Tag seien die Mitarbeiter des Unternehmens innerhalb einer Betriebsversammlung über die momentane Lage und die weiteren Schritte informiert worden. „Die Löhne und Gehälter der mehr als 50 betroffenen Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit für drei Monate gesichert", teilt das Unternehmen mit.

Diesen Zeitrahmen wird der Insolvenzverwalter nutzen, um in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung nach Möglichkeit eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens einzuleiten.
Buchheister sieht gute Basis für eine Sanierung
„Der Geschäftsbetrieb der HJE wird nach dem Insolvenzantrag ohne Einschränkungen fortgeführt. Die Auftragslage ist aktuell sehr gut und die Belegschaft zieht mit. Außerdem verfügt HJE über einen jahrzehntelang gewachsenen Kundenstamm, mit dem vertrauensvoll zusammengearbeitet wird. Das ist grundsätzlich eine gute Basis für eine Sanierung. Der gestellte Insolvenzantrag hat keinerlei Auswirkungen auf den laufenden Geschäftsbetrieb“, so Buchheister. „Alle Leistungen werden weiterhin in gewohntem Umfang und in der gewohnten Qualität erbracht.“

In den nächsten Wochen werde sich der vorläufige Insolvenzverwalter ein detailliertes Bild von der wirtschaftlichen Situation und den möglichen Chancen und Perspektiven für das Unternehmen machen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb für unsere Kunden störungsfrei weiterzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Welche Maßnahmen dazu konkret erforderlich seien, werde sich im Rahmen einer genaueren Analyse in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.
Kunden wollen Treue halten
Martin Buchheister und die Geschäftsleitung der HJE haben bereits erste Gespräche mit den Kunden und Lieferanten geführt, die durchweg positiv verlaufen seien. „Alle Kunden und Zulieferer, mit denen wir bereits sprechen konnten, unterstützen uns und bleiben uns treu“, informiert Buchheister weiter. „Das zeigt Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der HJE und bietet uns enorme Planungssicherheit.“
Info
Die 1993 in Lennestadt gegründete HJE Systembau produziert Systeme für Werbung, Verkaufsförderung und Objekteinrichtung und vertreibt diese bundesweit und im europäischen Ausland.

Martin Buchheister verfügt als Insolvenzverwalter über eine jahrzehntelange Erfahrung in der Restrukturierung und Sanierung von mittelständischen Unternehmen. Unter anderem konnte er die Paul Voss GmbH aus Heggen professionell und erfolgreich durch das Insolvenzverfahren führen, stabilisieren und den Fortbestand sichern.
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