Kremer plant großes Naturgarten-Center für 5 Millionen Euro

Erlebnis-Projekt


  • Lennestadt, 02.04.2019
  • Von Christine Schmidt
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Aus vielen kleinen "Häusern" entsteht das neue Naturgarten-Center Kremer. von Kremer
Aus vielen kleinen "Häusern" entsteht das neue Naturgarten-Center Kremer. © Kremer

Altenhundem. Das Garten-Center Kremer plant, ein Naturgarten-Center am jetzigen Standort in Altenhundem zu bauen. Auf 6000 Quadratmetern soll ein modernes und unterhaltsames Einkaufserlebnis entstehen. Rund 5 Millionen Euro will das Unternehmen in die Hand nehmen, wie Alexander Kremer am Montagabend, 1. April, bei einer Bürgerversammlung im Lennestädter Rathaus erklärte.


Sehr grün, transparent und naturbasiert – so soll das neue Center aussehen. Aus kleinen Häusern mit Glas- und Holzfronten entsteht an der Lennestraße ein kleines Erlebnis-Dorf, so Kremer. Dabei habe man sich an den benachbarten Häusern und deren Giebel-Optik orientiert.

Während der Präsentation am Montagabend wurde auch den vielen anwesenden Bürgern klar: Die Kremers haben hier Großes vor. Denn die Liste an Neuheiten wurde immer länger.
Der Sohn gibt die entscheidende Idee
Alexander Kremer erklärte, dass er nicht wisse, wie der Einzelhandel in 20 Jahren aussehe. Fakt sei aber, dass es immer mehr um Unterhaltung gehe und etwas Neues kommen muss.

Statt große Köpfe um Rat zu fragen, kam sein Sohn Felix mit dem Tipp: „Papa, du musst einfach etwas erfinden. Mach doch ein Naturgarten-Center, ihr seid doch die Naturtalente.“

Zusammen mit dem Büro Postweiters und Partner und dem Architekten Prof. Dr. Philipp Teufel entwickelte das Team dann einen Plan und verschiedenste Idee. Ganz nach dem neuen Motto „Das grüne Ausflugsziel für die ganze Familie“ soll es um mehr als nur Einkaufen gehen.
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Und so stellen das Garten-Café sowie das Garten-Museum zwei der neuen Highlights dar. Auf jeweils 300 Quadraten sollen die Gäste verweilen können.

Schaugärten, Workshops, ein Natur-Lehrpfad, verschiedene Mitmachaktionen – das neue Projekt soll ein „Ort der Inspiration und Information sein“, erklärte Prof. Dr. Teufel. „Die Leute wollen nicht nur einkaufen, sondern ein Erlebnis haben. Das ist eine tolle Sache für Lennestadt und das Thema Natur passt hier einfach hin.“

Auch der neue Kinder-Spielplatz soll mit natürlichen Materialien gebaut werden. In- sowie Outdoor gibt es Geräte aus Holz, auf denen sich die Kinder austoben können. 
Anzahl der Parkplätze verdoppelt sich
Ein absolutes „No Go“ sei außerdem ein Parkplatz als reine Asphaltfläche gewesen, so der Architekt.  Auch hier setzte man auf grünes Parken mit vielen Planzen-Elementen. Die bislang 65 Parkplätze werden auf 140 Stück aufgestockt. Und von den Parkplätzen bis zu den Lenneauen ziert sich eine grüne Achse durch das gläserne und transparente Eingangsgebäude.

Inspiration holte sich die Firma Kremer bei ihren Wurzeln. „Wir haben uns die Frage gestellt, wo kommen wir her?“, sagte Kremer als er schwarz-weiß Bilder von Gewächshäusern auf dem Beamer zeigte. „Wir wollen die Zukunft in Anbetracht der Tradition fortführen“, so der Geschäftsführer. Die traditionellen Gewächshäuser dienen als Grundlage und sollen modern umgesetzt werden.
Ein schwieriges Grundstück
Kremer erklärte weiter, dass zwischenzeitlich Standortalternativen geprüft worden seien. Denn die Problematik Hochwasser, Bundestraße, Wohnbebauung und Kanalleitungen machten die Fläche zu einem schwierigen Grundstück. Trotzdem werde das Projekt nun am heutigen Standort umgesetzt.

Bislang sei die Situation der Erschließung an der B 236 unbefriedigend gewesen, weiß auch Burkhard Sasse vom Ingenieurbüro Schmidt. Es sei eng, der spitze Winkel erschwere die Ausfahrt und der Verkehr staue sich bei der Einfahrt. Dieses Problem soll gelöst werden, versicherte er.

Aus Richtung Schmallenberg kommend, soll eine Linksabbiegespur entstehen, auf der sich bis zu vier Pkw aufstauen können. „So kann der Verkehr auf der Spur Richtung Zentrum weiter fließen“, sagte Sasse. Außerdem werde die Einmündung rechtswinklig ausgebaut, um so eine bessere Ein- und Ausfahrt zu ermöglichen.
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Dass die Anbindung durch den Ausbau besser werden soll, bezweifelten allerdings einige Anwohner. Es sei dann noch problematischer nach links Richtung Zentrum auf die B 236 abzubiegen, man stehe teilweise jetzt schon zehn Minuten dort.

Ob ein Kreisel nicht eine Alternative sei, hieß es von Seiten der Anwohner. Dies sei allerdings auf Grund der engen Gegebenheiten an der Stelle nicht möglich, erklärte Sasse.
Im Herbst beginnen die ersten Bauarbeiten
Alexander Kremer verstand die Bedenken der Nachbarn: „Wir sitzen im selben Boot. Auch wir wollen, dass das funktioniert.“ Bürgermeister Stefan Hundt versicherte, dass die Anregung protokoliert werde und man sich noch einmal zusammensetzen könne.  

Die Bauarbeiten sollen bereits im Herbst 2019 hinter dem jetzigen Gebäude beginnen. „Wir fangen hinten an. Weihnachten ist vielleicht schon das Dach drauf“, so Kremer. Im nächsten Jahr steht dann der Abriss an und für circa zwei Monate wird das Gartencenter dann schließen müssen. Dann soll das Erlebnis-Projekt Realität sein.
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