Karriere ohne Studium mit einer Werkzeugmechaniker-Ausbildung als Sprungbrett

29-jähriger Sven Gödde ist Teamleiter von 30 Kollegen bei Egon Grosshaus


  • Lennestadt, 18.10.2018
  • Von Sophie Feuer
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Sven Gödde im Gespräch mit einem Kollegen von Sophie Feuer
Sven Gödde im Gespräch mit einem Kollegen © Sophie Feuer

Bonzel/Lennestadt. Sven Gödde hat seine Lehre zum Werkzeugmechaniker bei der Egon Grosshaus GmbH & Co. KG gemacht. Heute ist er Meister und als Teamleiter verantwortlich für 30 Kollegen. Das Besondere? Diese Position hat er bereits mit 24 Jahren erreicht. Wir haben Sven besucht, um zu erfahren, wie es mit einer so steilen Karriere ohne Studium geklappt hat.


Hallo, Sven! Gib´ uns doch mal einen kurzen Überblick, wie deine Laufbahn bei Grosshaus bisher war!

Ich bin seit 2010 Teamleiter bei Grosshaus, diese Positition habe ich zwei Jahre nach meiner Ausbildung zum Werkzeugmechaniker übernommen. Mittlerweile habe ich meine Meisterprüfung erfolgreich abgeschlossen. Zusätzlich habe ich die Leitung eines weiteren Bereiches übernommen — ich bin zurzeit sehr zufrieden!

Du bist erst 29 Jahre alt, das ist sehr beeindruckend! Wie sehen deine beruflichen Ziele für die Zukunft aus?

Eine nebenberufliche Weiterbildung ist zwar anstrengend, hat aber gut geklappt. Deshalb könnte ich mir vorstellen, noch den Technischen Betriebswirt zu machen. Solche Pläne entstehen immer in Zusammenarbeit mit unserer Personalabteilung. Man berät gemeinsam, in welche Richtung man sich gerne weiterentwickeln möchte.

Du führst ein Team von 30 Mitarbeitern! Welche Voraussetzungen und Fähigkeiten braucht es, um ein guter Teamleiter zu sein?

Wichtig ist, dass man eine gute Sozialkompetenz besitzt. Man muss fair mit seinen Mitarbeitern umgehen und als gutes Beispiel vorangehen können. Ein Teamleiter sollte jemand sein, an dem sich die Mitarbeiter orientieren können.

Die Position als Teamleiter hast Du ohne Studium erreicht. Würdest Du jungen Menschen eine Ausbildung statt eines Studiums empfehlen?

Zunächst sollte jeder für sich selbst entscheiden und überlegen: Was bin ich für ein Mensch, und wohin möchte ich mich entwickeln? Wir haben einige Mitarbeiter, die zunächst eine Ausbildung gemacht und danach ein Duales Studium begonnen haben. Da merkt man, dass ihnen die praktischen Erfahrungen aus der Ausbildung im schulischen Teil an der Uni enorm helfen. Meine persönliche Meinung: Eine praktische Grunderfahrung kommt einem immer zu Gute.

Grosshaus ist seit vielen Jahren dein Arbeitgeber. Was macht die Arbeit hier so besonders?

Es wird hier nie langweilig! Man hat immer neue Herausforderungen und muss sich immer wieder neuen Problemen stellen. Außerdem werden einem die Möglichkeiten gegeben, aktiv mitzuarbeiten und zu gestalten. Es war noch nie so, dass ich eine Idee hatte und mir gesagt wurde, das sei uninteressant. Man wird hier einfach für voll genommen. Wenn man gute Ideen hat und mitarbeiten will, hat man bei Grosshaus super Chancen, aktiv etwas an den Prozessen zu verändern und zu optimieren.

Viele denken beim Beruf Werkzeugmechaniker noch immer an einen typischen Männerberuf. Was rätst Du Mädchen, die sich für einen Beruf im gewerblich-technischen Bereich interessieren?

Mit der richtigen Einstellung kann das jeder machen. Die körperlichen Voraussetzungen spielen aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten keine große Rolle mehr. Wenn man sich für diese Arbeit interessiert, kann ich jedem nur empfehlen, mal ein Praktikum zu machen und in die Industrie reinzuschnuppern. Egal, ob Junge oder Mädchen.

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