Insolvenzverfahren bei Albert Zimmermann & Söhne: Produktion geht weiter


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Saalhausen. Der Geschäftsbetrieb der „Albert Zimmermann & Söhne GmbH & Co. KG“ (AZS) wird im vorläufigen Insolvenzverfahren in vollem Umfang fortgeführt. AZS hatte Anfang Dezember einen Insolvenzantrag gestellt.


Alle Aufträge und Leistungen des metallverarbeitenden Unternehmens mit Sitz in Lennestadt-Saalhausen werden weiterhin pünktlich erbracht. Dies teilte der vom zuständigen Insolvenzgericht in Siegen bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Peer Jung heute mit.

„Die Albert Zimmermann & Söhne GmbH & Co. KG ist ein hochspezialisiertes Unternehmen mit großer Erfahrung, wettbewerbsfähigen Produkten und guter Auftragslage“, betonte Jung, Partner der Insolvenzrechtskanzlei HENNINGSMEIER Rechtsanwälte. „Insofern sehe ich durchaus Chancen für eine Sanierung.“
Unternehmen 1886 gegründet
Die AZS wurde 1886 gegründet und wird in fünfter Generation durch die Familie des Gründers geführt. Das Traditionsunternehmen entwickelt und produziert Präzisionsdrehteile aus allen gängigen Metallen.

AZS hatte bereits Anfang Dezember Insolvenzantrag gestellt. Unmittelbar nach seiner Bestellung am 4. Dezember hatte sich der vorläufige Insolvenzverwalter in Gesprächen mit der Geschäftsführung ein Bild der Lage gemacht und die nötigen Voraussetzungen für die Fortführung des Geschäftsbetriebs geschaffen.
Löhne sind bis Januar gesichert
Insbesondere hat Jung bereits eine Reihe von Verhandlungen mit Lieferanten und Kunden geführt – mit erfreulichem Ergebnis: „Alle Lieferanten liefern weiter; teilweise wollen Kunden sogar neue Aufträge platzieren.“ Jung erarbeitet zurzeit unter Hochdruck gemeinsam mit der Geschäftsführung und seinem Team eine Unternehmensplanung für 2020, um die zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen prüfen zu können. 

Der vorläufige Insolvenzverwalter hat bereits die knapp 40 Arbeitnehmer über den Stand der Dinge und die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld bis Ende Januar 2020 gesichert. Zudem hat Jung die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes erreicht. „Die Mitarbeiter haben gefasst reagiert und sind weiterhin mit vollem Engagement bei der Sache“, ergänzte Jung.
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