IHK-Wirtschaftsgespräch: Online-Strategien für den Handel
Lennestadt will digitale Entwicklung vorantreiben
- Lennestadt, 02.12.2016
Lennestadt. „Wenn wir mit der Entwicklung unserer Zentren weiterkommen wollen, müssen wir die Digitalisierung noch stärker zu unserem Thema machen“, stellte Bürgermeister Stefan Hundt jetzt klar, wohin die Reise für den Lennestädter Handel gehen müsse. Über eine entsprechende Strategie seien sich Stadtverwaltung, Stadtmarketing sowie die drei Werbegemeinschaften einig. „Das müssen wir jetzt erfolgreich kommunizieren.“ Das Thema Online-Handel nahm beim Wirtschaftsgespräch der IHK Siegen bei der Gustav Hensel GmbH & Co. KG breiten Raum ein.
Den meisten Umsatz, so Butz, hätten diejenigen Händler gemacht, die auf mehreren, jedoch miteinander verknüpften Kanälen auf vergleichbarem Niveau ihre Waren anböten, so genannte „Cross-Channel-Händler“. Aus gutem Grund: „Die Cross-Channel-Käufer sind für den Handel die deutlich kaufintensiveren und damit wertvolleren Kunden“, so Butz.
Neben dem Online-Handel war die Ausbildung junger Menschen zentrales Thema beim Austausch der über 60 Unternehmer. IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster berichtete über die bisherigen Erfahrungen, die man bei der Qualifizierung junger Flüchtlinge gemacht habe. Die Integration habe besser funktioniert als zunächst angenommen: „Was zunächst als humanitärer Beitrag der Wirtschaft gedacht war, ist inzwischen ein Projekt zur Fachkräftesicherung geworden.“ Zudem gehe es der IHK darum, die Zahl der offenen Lehrstellen im Kreis Olpe zu reduzieren. Hier verfolge die IHK die Idee, Fachkräfte aus Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit wie dem Ruhrgebiet anzuwerben.
„Selbst von den Hochschulabsolventen mit den Topnoten bleiben nicht viele übrig“, erklärte Dennis Conze, Geschäftsführer der Conze Informatik GmbH, abschließend. Von zehn eingeladenen Bewerbern könne er, der viele Diplom-Informatiker sucht und beschäftigt, nur einen gebrauchen. „Ich frage mittlerweile in jedem Bewerbungsgespräch, wieviel 1,5 mal 1,5 ist. Es spottet jeder Beschreibung, wie viele Hochschulabsolventen diese Frage nicht beantworten können.“