IHK-Außenwirtschaftsausschuss rückt Russland in den Fokus
Dialog und Kooperation sind nötig
- Lennestadt, 06.08.2018
Lennestadt. „Von der bipolaren Weltordnung und der politischen Berechenbarkeit früherer Tage sind wir heute weit entfernt. Es findet ein Transformationsprozess statt.“ Diese These stellte Dirk Wiese MdB an den Beginn seines Vortrages, den er vor den Mitgliedern des Außenwirtschaftsausschusses der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) hielt.
Zurzeit sind noch Handelsbeschränkungen der EU wirksam. Doch das Land scheint sich wirtschaftlich zu erholen. Erstmals seit fünf Jahren ist 2017 auch das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Russland wieder gestiegen. Deutsche Exporte im Wert von 25,9 Milliarden Euro und ein insgesamt potenzialreicher Markt im flächenmäßig größten Staat der Welt lassen erahnen, welchen Stellenwert die deutsch-russischen Handelsbeziehungen auch für die heimische Wirtschaft aufweisen.
Gleichwohl verwies er aber auch auf die Probleme, mit denen Russland derzeit konfrontiert sei. Das Land stehe vor immensen innenpolitischen Herausforderungen. Exemplarisch dafür stehe die umstrittene Rentenreform, die zudem das nationale Renommee und die Umfragewerte des amtierenden Präsidenten Wladimir Putin beeinträchtige.
Gerade in politisch angespannten Zeiten komme es darauf an, die Gemeinsamkeiten herauszustellen und aufeinander zuzugehen. Dies sei eine der zentralen Zielsetzungen des in Berlin ansässigen Deutsch-Russischen Forums, dem Bach angehört. Doch auch bei der derzeitigen Modernisierung der Wirtschaft benötige Russland dringend Unterstützung, die die Bundesrepublik auf jeden Fall leisten könne.
Ziel war es von Anfang an, einzelne in Deutschland hergestellte Baukomponenten am russischen Standort zu konzentrieren. Die Zusammenarbeit trägt Früchte: Seit der Entstehung des Joint Ventures ist es gelungen, den dortigen Umsatz zu verdoppeln.
Abschließend lud Dirk Rosenberg, Geschäftsführer der aquatherm GmbH, die Vertreter des Außenwirtschaftsausschusses dazu ein, beim Fachsymposium „BIGGEXCHANGE“ dabei zu sein. Das Unternehmen initiiert das Treffen vom 11. bis 13. September an seinem Hauptsitz in Attendorn. Die international hochkarätig besetzte Veranstaltung adressiert Führungspersönlichkeiten aus der Bauindustrie und dem Anlagenbau.