Die Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM) und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen erweitern die bereits bestehende Kooperation: 15 Studierende haben Untersuchungen zu strukturpolitisch relevanten Themen der Region angestellt und dabei auch praxisrelevante Ergebnisse geliefert.
Die Initiative für das neue Projekt hatte Thomas Scheicher, Geschäftsleiter am dortigen FOM Hochschulzentrum, ergriffen. Er identifizierte zunächst gemeinsam mit verschiedenen Mitarbeitern der IHK Siegen strukturpolitisch relevante Themen, um die im Rahmen der Studiengänge zu erstellenden Projektarbeiten noch interessanter und praxistauglicher zu gestalten. Beispiele hierfür waren Fragestellungen wie: „Wie wird das Siegerland als Arbeitsregion wahrgenommen?“, „Wie ist das Image von im Siegerland etablierten Ausbildungsberufen?“ oder „Wie wirkt sich der Mindestlohn in der Region aus?“.
Schließlich, so Scheichers Überlegung, würde damit nicht nur die Freude der Studierenden zunehmen, da die Praxisrelevanz der Themen steige. Auch die Unternehmen würden noch unmittelbarer spüren, dass das von der FOM vermittelte Wissen eben nicht nur theoretischer Natur wäre.
Stephan Jäger, der in der IHK als Referatsleiter die Themenfelder Konjunktur, Arbeitsmarkt und Statistik verantwortet, erarbeitete in einem zweiten Schritt gemeinsam mit den Studierenden Arbeitshypothesen und handlungsleitende Fragestellungen. Zudem bot er die Hilfestellung der Kammer für das Knüpfen von sinnvollen Kontakten in den Unternehmen an. In einem weiteren Schritt konkretisierten sich aus diesen Ideen Projektarbeiten, die die Studierenden im Modul „Qualitative Forschungsmethoden“ des Master-Studiengangs Wirtschaftspsychologie von Frau Prof. Dr. Julia Naskrent durchführten. 15 Studierende nahmen das Angebot an und widmeten sich Fragen, die vor allem die regionale Wirtschaftsstruktur betrafen. Ende Juli präsentierten sie ihre Ergebnisse.
Stephan Jäger zeigte sich mehr als beeindruckt: „Die Arbeiten sind aus meiner Sicht sehr praxisrelevant. Zudem wurden sie engagiert vorgetragen. Etliche Punkte sind auch für die tägliche Arbeit der IHK hilfreich“. So beschäftigte sich eine Arbeit etwa mit den Vorteilen und Defiziten eines Studiums in Siegen und lieferte relevante Handlungsvorschläge. Andere Arbeiten gaben wertvolle Hinweise, wie das Image von Ausbildungsberufen zu steigern ist oder wie in Industrieunternehmen mehr Frauen für Führungspositionen zu gewinnen sind. „Nicht nur die Studierenden haben also etwas gelernt. Auch uns als IHK hat diese neue Form der Zusammenarbeit genutzt“, so Jäger. (LP)
