„Wie komme ich trotzdem in die Medien?“

Sylvia Rohleder (RTL) referiert über Pressearbeit in Firmen


Referentin Sylvia Rohleder widmete sich beim IHK-Medienseminar der „Multimedialen Informationsflut“. von IHK Siegen
Referentin Sylvia Rohleder widmete sich beim IHK-Medienseminar der „Multimedialen Informationsflut“. © IHK Siegen

72 Stunden Videomaterial werden pro Minute ins Internet gestellt, 40.000 Fotos auf Instagram hochgeladen und 280.000 Tweeds pro Minute auf Twitter „gezwitschert“. Redaktionen und Journalisten ersticken täglich in einer unendlichen Flut aus Themenangeboten, Nachrichtenmeldungen, Informationen, Bildern und Presse-Einladungen. „Da landet eine Pressemitteilung über ein Firmenjubiläum oder eine Messeteilnahme schnell ungelesen im Papierkorb“, weiß Sylvia Rohleder aus der täglichen Praxis.


Die gebürtige Wilnsdorferin ist „Chefin vom Dienst“ beim RTL-Mittagsmagazin „Punkt 12“. Ihr Thema beim Medienseminar in der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK): „Multimediale Informationsflut: Wie komme ich trotzdem in die Medien?“ Rund 70 Besucher folgten Rohleders Ausführungen. Und die Expertin machte ihren Zuhörern Mut: „Nichts ist unmöglich: Mit einer guten Vorbereitung und keinem PR-Schnellschuss“, so die RTL-Fachfrau. Wie diese Vorbereitung aussehen kann, welche Dinge für Journalisten interessant sind und welche Rolle dabei auch die neuen Medien (Social Media) spielen, erläuterte Rohleder im Rahmen des IHK-Medienseminares. „Medienarbeit ist Selektion, und Sie sind nur einer von vielen“, ging Sylvia Rohleder ins Detail. „Deshalb müssen Unternehmen ihre Zielgruppe konsequent im Blick behalten und ihre Ansprechpartner genau kontaktieren.“ Einfache Kontrollfragen wie: „Wer ist meine Zielgruppe und in welchen (sozialen) Medien ist diese überhaupt unterwegs?“ hälfen dabei leicht weiter. Neben der richtigen Themen-Aufbereitung seien auch die Medien-Identifikation – spricht man Radio, Zeitung oder Fernsehen an? – sowie die Setzung von Schwerpunkten besonders wichtig.
Weniger und zielgerichteter
„Außerdem sollte sich jeder Unternehmer bewusst sein, dass Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kein automatisches Vertriebs-Tool zur Absatzsteigerung ist, sondern ein Kommunikationsmittel zum Aufbau von Image, Vertrauen und Kundenbindung. Es muss in Betrieben dafür klare Zuständigkeiten für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geben. Das Thema kann nicht mal eben noch nebenher mitgemacht werden“, meinte die RTL-Fachfrau. Und: „Weniger ist manchmal mehr. Zielgerichtet und mit kontinuierlicher Betreuung wird aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit etwas Einheitliches und eine vernünftige, langfristige PR ist gesichert.“ (LP)
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