„Wettbewerbsfähigkeit nicht durch einseitige Fokussierung auf Klimaziele verlieren“

Parlamentarischer Abend der IHK auf der Hohen Bracht


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50 Politiker, Unternehmer und IHK-Vertreter trafen sich auf der Hohen Bracht. von privat
50 Politiker, Unternehmer und IHK-Vertreter trafen sich auf der Hohen Bracht. © privat

Kreis Olpe/Lennestadt. Fachkräfte, Infrastruktur und Energiepolitik standen auf der Agenda der Zusammenkunft der Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen mit den heimischen Europa-, Bundes- und Landtagsabgeordneten. Der traditionelle „Parlamentarische Abend Südwestfalen“, zu dem die Präsidenten der Kammern diesmal auf die Hohe Bracht in Lennestadt eingeladen hatten, zog knapp 50 Abgeordnete, Unternehmer und IHK-Verantwortliche an.


Felix G. Hensel, Präsident der IHK Siegen, verdeutlichte den Gästen eindringlich, wie sehr die südwestfälische Wirtschaft auf Fachkräfte angewiesen ist. So werde bis 2030 der Engpass von derzeit 56.000 auf 89.000 Fachkräfte anwachsen. „Die Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen muss dringend verstärkt und praxisnäher ausgestaltet werden, vor allem in den Gymnasien, deren nahezu ausschließliche Studienorientierung längst überholt ist.“
 
Strompreis-Anstieg verhindern
Mit der Energiepolitik legte der Lennestädter Unternehmer und IHK-Präsident den Politikern ein zweites Thema besonders ans Herz: „Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit der Betriebe müssen gleichermaßen gewährleistet sein. Nur mit der gesamten Wirtschaft sind die ambitionierten energiepolitischen Ziele zu stemmen, nicht aber gegen sie.

Wenn wir durch eine zu einseitige Fokussierung auf die Klimaziele unsere industrielle Wettbewerbsfähigkeit verlieren, ist auf lange Sicht weder dem Klima in der Welt noch den Menschen vor Ort gedient.“ Ein weiterer Anstieg des Strompreises müsse verhindert, zusätzliche Kraftwerksreserven geschaffen und der Netzausbau beschleunigt werden.
Baufällige Verkehrswege
Ralf Stoffels, Präsident der SIHK Hagen, hob gegenüber den Abgeordneten den Stellenwert einer funktionierenden Infrastruktur für Südwestfalen hervor. Der Industriestandort Nummer 1 in Nordrhein-Westfalen werde auf Dauer nicht mit einer baufälligen Verkehrsinfrastruktur auskommen.

Deshalb sei es wichtig, dass verstärkt in „Beton und Asphalt“ investiert werde. „Das bedingt jedoch zahlreiche neue Baustellen, die sich im Zweifel negativ auf den Verkehrsfluss auswirken. Deshalb müssen die Kommunikation und die Koordination der Maßnahmen dringend verbessert und die Baustellen noch zügiger abgewickelt werden!“
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