Warnstreik der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in Siegen


Warnstreik in Siegen: Etwa 200 Beschäftigte gingen auf die Straße. von ver.di
Warnstreik in Siegen: Etwa 200 Beschäftigte gingen auf die Straße. © ver.di

Kreis Olpe/ Siegen. Im öffentlichen Dienst, beim Bund und den Kommunen steht die Tarifrunde an. Rund 200 Streikende gingen am Dienstag, 20. März, in Siegen für ihre Forderungen auf die Straße. „Sie sind gut, sie sind viele und sie wollen deutlich mehr Lohn für ihre Arbeit: Erhöhung des Tabellenentgelts um 6 Prozent, mindestens aber 200 Euro im Monat für jeden Beschäftigten“, teilt ver.di mit.


Der Ausstand begann bei den Kreis-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen in den Morgenstunden zu Dienstbeginn. In etlichen Dienststellen legten die Beschäftigten die Arbeit nieder und informierten in Flugblattaktionen über die Tarifverhandlungen. Auch etliche Kitas im Siegerland waren betroffen.

Der Demonstrationszug setzte sich um 8 Uhr am Siegener Rathaus zum Hauptbahnhof in Bewegung und zog in Richtung Vorplatz des Kreises Siegen-Wittgenstein, wo die Hauptkundgebung ab 9 Uhr stattfand. Anschließend ging es weiter zum Streiklokal in der Siegerlandhalle.
Weiskirch warnt vor Ausfällen
Überall im ver.di-Bezirk Südwestfalen muss mit zeitweiligen Ausfällen bei allen öffentlichen Dienstleistungen in Verwaltungen, Stadtwerken und Entsorgungsbetrieben gerechnet werden“, erklärte ver.di-Geschäftsführer Jürgen Weiskirch. Ebenfalls bestreikt wurde die Kreismülldeponie Siegen.

„Das, was die Arbeitgeberseite mit ihrer Verweigerungshaltung veranstaltet, ist strukturschädlich und nicht die Forderung von ver.di“, sagte Michael Schnippering, Gewerkschaftssekretär der Region Siegen-Wittgenstein/Olpe im ver.di-Bezirk Südwestfalen. Die Steuereinnahmen sprudeln und sie werden nach Schätzungen gegenüber dem Vorjahr noch einmal steigen. Die Beschäftigten haben ein Recht, am wirtschaftlichen Wachstum teilzuhaben!“, so Schnippering
„Ärmel hochkrempeln"
Ingo Degenhardt überbrachte in seiner Rede die solidarischen Grüße des DGB und machte den Streikenden Mut: „Ärmel hochkrempeln, auf die Straße gehen und deutlich machen, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auch ihren Anteil am wirtschaftlichen Erfolg in diesem Land verdient haben.“

Die Kollegin Sonja Lorenz-Görk ging in ihrem Beitrag sehr exakt auf die Arbeitssituation von Beschäftigten im Klinikbetrieb ein. Durchsetzen wollen die Mitglieder der Gewerkschaft ver.di ebenso die Anhebung des Nachtarbeits- und Samstagszuschlags in Krankenhäusern auf 20 Prozent. 

 „Immer mehr kommt es zu Übergriffen, verbal oder auch körperlich nicht nur gegenüber dem Pflegepersonal. Die Ansprüche durch Arbeitgeber und Patienten steigen, die Anzahl von Personal aber nicht“, sagte Sonja Lorenz-Görk.
Warnstreik für einen Tag
Der Warnstreik war auf einen Tag befristet. „Die Arbeitgeber haben es jetzt in der Hand, ob alles wieder reibungslos läuft oder nicht. Wenn kein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch kommt, können wir noch eine Schüppe drauflegen“, kündigte Geschäftsführer Jürgen Weiskirch an.
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