Volksbank-Vorstand über bargeldloses Bezahlen

CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Matthias Heider lud zum Fachgespräch


Michael Griese, Vorstand der Volksbank, erläutert Trends zum bargeldlosen Bezahlen. von Rüdiger Kahlke
Michael Griese, Vorstand der Volksbank, erläutert Trends zum bargeldlosen Bezahlen. © Rüdiger Kahlke

Kreis Olpe. „Brauchen wir eigentlich noch Bargeld?“ Diese Frage stellte Michael Griese, Volksbank-Vorstand, beim Fachgespräch über die Zukunft kommunaler Finanzen. Bei der Runde im Volksbank-Forum, zu welcher der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Heider Vertreter der Kommunen, Kreise und der Wirtschaft aus seinem Wahlkreis eingeladen hatte, wies Griese darauf hin, dass bereits jeder siebte Euro bargeldlos Besitzer oder Konto wechselt.


Vor 50 Jahren sei die Scheckkarte noch ein Novum gewesen. 1972 konnten mit der Euroscheck-Karte bis zu 400 Euro abgehoben werden. Das, so Griese, sei der Beginn der Harmonisierung im europäischen Zahlungsverkehr gewesen. Bis dato erhielten viele Arbeitnehmer ihr Geld noch in Lohntüten. Inzwischen besitze fast jeder eine EC-Karte. Drei Milliarden Transaktionen würden damit jährlich hierzulande getätigt. Vor einem Jahr habe bei den Volksbanken das Zeitalter des kontaktlosen Bezahlens begonnen. „Das Gros der Zahlungen erfolgt bereits bargeldlos“, so der Volksbank-Vorstand. Jede neue Bankcard werde auch das kontaktlose Bezahlen ermöglichen. Bis 2020, so Griese weiter, solle die Umstellung abgeschlossen sein.

Dennoch: Bargeld spiele noch eine bedeutende Rolle, zumindest in Deutschland, machte Michael Griese deutlich. 51,3 Prozent der Zahlungen im Einzelhandel erfolgten demnach noch in bar. Die Entwicklung zum bargeldlosen Zahlungsverkehr werde „evolutionär, nicht revolutionär“ verlaufen, prognostizierte der Banker. Barzahlungen böten weiterhin viele Vorteile für Kunden: Der Geldwechsel erfolge anonym, sei sofort vollziehbar und sehr sicher. Für die Geldinstitute bedeute das auch erheblichen logistischen und personellen Aufwand. Das vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Bundesbank weitgehend aus der Fläche zurückgezogen habe. So müssten die Banken gemäß einer EU-Richtline die Münzen prüfen. „Die deutsche Bundesbank hat es sich einfach gemacht“, meint Griese mit Blick auf die Kosten, die den Banken überlassen werden. Kosten an die Kunden durchzureichen, sei nicht so einfach.
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