Trotz Corona: Sparkasse ALK zieht positive Bilanz für 2020

Zuwachs in vielen Geschäftsfeldern


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Das eingespielte Team der Sparkasse ALK, bestehend aus Vorstand, langjährigen Mitarbeitern, neue Gesichtern und Azubis. von Sparkasse ALK
Das eingespielte Team der Sparkasse ALK, bestehend aus Vorstand, langjährigen Mitarbeitern, neue Gesichtern und Azubis. © Sparkasse ALK

Kreis Olpe. Das Pandemie-Jahr 2020 hat auch die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem (ALK) vor Herausforderungen gestellt. Rund 80 Prozent der Belegschaft wurden ins Homeoffice geschickt und feste Teams arbeiteten an festen Standorten, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Insgesamt hat das Kreditinstitut rund 100.000 Euro in Infektionsschutzmaßnahmen investiert.


Die Anzahl der Telefonleitungen wurde zwischenzeitlich von 25 auf 70 aufgestockt, um die Erreichbarkeit zu gewährleisten. 154.000 Anrufe im Kundencenter und 1.865 Videoberatungen zeigten, dass diese Aufstockung keineswegs zu knapp kalkuliert war. Die Aufstellung von Desinfektionsspendern sei schon vor vielen Jahren in den Filialen etabliert worden und nicht erst seit Corona der Fall, hieß es in der Jahrespressekonferenz der Sparkasse ALK am Donnerstag, 3. März.

Solide Ertragslage

Die beiden Vorstände Heinz-Jörg Reichmann und Bernd Schablowski beschrieben die Geschäftsentwicklung als positiv und die Ertragslage als solide. Das Kreditvolumen stieg um knapp 6 Prozent auf 613,5 Millionen Euro, davon entfielen fast 330 Millionen Euro auf Baufinanzierungen.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich um mehr als 10 Prozent auf knapp 850 Millionen Euro. Die Wertpapier-Investitionen legten um 8,3 Prozent auf 357,5 Millionen Euro zu. Die Bilanzsumme der Sparkasse ALK lag im vergangenen Jahr bei 1,13 Milliarden Euro. Die Sparkasse unterstützte im vergangenen Jahr 31 Existenzgründungen.

Mit Wertpapieren Negativzinsen umgehen

Klassisches Sparen ist out und bringt angesichts von Null- oder Negativzinsen nichts. „Wertpapiere sind der beste Weg, Negativzinsen zu umgehen und stattdessen langfristig Aussicht auf eine Rendite zu erhalten. Unsere Berater haben die Firmenkunden schon seit einer Weile gezielt auf diese Möglichkeit angesprochen und immer mehr machen davon Gebrauch“, sagte Vorstandsmitglied Bernd Schablowski.

Der Zinsüberschuss ging um 1,3 Prozent auf 18 Millionen Euro leicht zurück. Der Provisionsüberschuss stieg um 2,4 Prozent auf 9,5 Millionen Euro. Für die kommenden Jahre ist mit weiter fallenden Zinserträgen zu rechnen.

Die Vorstandsmitglieder der Sparkasse ALK: Heinz-Jörg Reichmann (rechts) und Bernd Schablowski. von Archivfoto: Nils Dinkel
Die Vorstandsmitglieder der Sparkasse ALK: Heinz-Jörg Reichmann (rechts) und Bernd Schablowski. © Archivfoto: Nils Dinkel

„Niedrig- und Negativzinsen drücken auf den Zinsertrag, das ist kein Geheimnis. Das wirkt sich stetig und dauerhaft auf den Ertrag aus“, erklärte Vorstandsvorsitzender Heinz-Jörg Reichmann.

Seit Jahren versucht die Sparkasse, sich aus der Abhängigkeit vom Zinsertrag zu lösen. Das ist ihr auch in Teilen gelungen. „Vor wenigen Jahren machte das zinstragende Geschäft noch 80 Prozent unseres Gesamtertrags aus. Mittlerweile erwirtschaften wir 35 Prozent über den Provisionsertrag“, so der Vorstandsvorsitzende.

Einstehen für die Region

„Wir stehen zur Region und zu unserem öffentlichen Auftrag. In der Krise haben wir unseren Teil zur Stabilisierung von Wirtschaft, Privathaushalten und ehrenamtlichen Organisationen beigetragen“, betonte Reichmann. Ebenfalls bemerkenswert: Zu Beginn der Corona-Krise hätten verhältnismäßig viele Leute nach Gold als krisenunabhängiges Investment nachfragt.

Traditionell unterstützte die Sparkasse auch die ehrenamtliche Arbeit in ihrem Geschäftsgebiet und stellte 630.000 Euro für Spenden, Sponsoring und gemeinnützige Zwecke zur Verfügung. Dies sei der höchste Betrag aller Zeiten gewesen, so der Vorstand. „Das ist der Unterschied zu einer Internetbank, die zum Beispiel irgendwo in Holland sitzt. Da können Sie zwar ein Girokonto öffnen, die kümmert sich aber null um die Region“, sagte Reichmann.

Keine Insolvenzwelle

Abschließend gingen die beiden Vorstandsmitglieder auf die aktuelle wirtschaftliche Lage ein. Aus ihrer Sicht droht keine Insolvenzwelle. Die Liquidität der Unternehmen müsse allerdings aufrechterhalten werden - auch bei Neugründern. Gleichzeitig seien aber auch Lockerungen für die Unternehmen zwingend notwendig, um die Leistungsfähigkeit zu sichern. Um Selbstständigen und Betrieben zu helfen, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten seien, sei die pünktliche Auszahlung der staatlichen Hilfen unabdingbar.

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