Strategien gegen Ärztemangel: Ein Zaubermittel gibt es nicht
„Kolloquium Zukunft“ in der Stadthalle Olpe
- Kreis Olpe, 05.09.2019
- Von Rüdiger Kahlke
Kreis Olpe. Stipendien für Medizin-Studenten sind für Landrat Frank Beckehoff keine geeignete Lösung, um das Problem des Ärztemangels in Südwestfalen zu beheben. Volker Schmidt, Verwaltungsdirektor des Märkischen Kreises, hat da „andere Erfahrungen gemacht“. Das Beispiel zeigt: Das Problem ist klar, die eine Lösung gibt es aber nicht. Das wurde beim „Kolloquium Zukunft“ am Mittwoch, 4. September, in der Stadthalle Olpe deutlich.
Die sich abzeichnenden Versorgungsengpässe bewegen die Menschen. Spieren zitierte eine Untersuchung der AOK. Danach stehen die Themen Hausärzte (97 %) und Krankenhäuser (88 %) ganz oben auf der Interessenliste der Bürger.
Durch Änderungen bei der Bedarfsplanung erwartet van der Osten in einigen Bereichen einen Wegfall von Zulassungssperren. Somit könnten sich in naher Zukunft neue Fachärzte niederlassen. Der KV-Experte warnte jedoch: „Das heißt nicht, dass Bewerber dafür Schlange stehen.“
Sein Kollege Martin Neubürger schilderte Veränderungen, die beim Notdienst in der Diskussion sind. 25 Praxen im Gebiet der KV, darunter die am Klinikum in Lüdenscheid und Olpe, erfüllten die Voraussetzungen für Portalpraxen. Hier werde in direkter Anbindung ans Krankenhaus der weitere Behandlungsweg festgelegt.
Nezahat Baradari, Kinderärztin und heimische SPD-Bundestagabgeordnete, forderte neben der Hilfe für Neugründungen auch Unterstützung für bereits niedergelassene Ärzte.
Im Foyer zeigten Kommunen und Verbände, wie sie versuchen, die medizinische Versorgung zu sichern. Klar wurde: Die eine Lösung gibt es nicht. Aber: Es gibt Ideen und Initiativen, die Mosaiksteinchen sein könnten. Die Digitalisierung, die auch Stefan Spieren forcieren möchte, gehört dazu.