Sparkasse Olpe: Kunden mit hohem Vermögen drohen künftig Negativzinsen
Aktien und Immobilien statt Sparkonto
- Kreis Olpe, 10.01.2020
- Von Wolfgang Schneider
Olpe/Drolshagen/Wenden. Verkehrte Zinswelt: Früher gab es ordentlich was fürs Ersparte, inzwischen sind die Zinsen eine Nullnummer. Und Sparer mit höherem Vermögen müssen sich sogar auf Negativzinsen einstellen. Auch die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden kann sich dieser Trend nicht widersetzen. Das wurde beim Jahrespressegespräch am Freitag, 10. Januar, in der Sparkassen-Hauptstelle Olpe deutlich.
Wann und ab welchen Beträgen die Negativzinsen kommen, sagte Kohlmeier nicht. Allerdings seien nur höhere Sparvermögen im sechsstelligen Bereich betroffen, beruhigte er in Richtung der durchschnittlichen Geldanleger.
Statt Sparkonten, auf denen das Geld nichts bringt oder bald sogar weniger wird, sind andere Anlageformen angesagt. „Aktien sind neben Immobilienfonds die beste Geldanlage“, meinte Peter Schauerte, Leiter Vorstandssekretariat.
Kredite sind nach wie vor sehr günstig zu haben. Und die Experten der Sparkasse gehen davon aus, dass das zumindest in den kommenden zwei, drei Jahren auch so bleibt. Die Höhe der Kundenkredite stieg im vergangenen Jahr um 20 auf 633 Millionen Euro – ein Plus von drei Prozent. Trotz etwas eingetrübter Stimmung in einigen Wirtschaftsbranchen stiegen die Kreditzusagen an gewerbliche Kunden kräftig an.
Angesichts von nicht vorhandenen Zinsen, Brexit, drohenden Handelskriegen und sich abzeichnender Rezession stehe die Sparkasse „betriebswirtschaftlich vor großen Herausforderungen“, betonten Kohlmeier und Rücker.
Dieter Kohlmeier kündigte zudem für dieses Jahr Preiserhöhungen im Girobereich an, denn man müsse „auf die Kostenstrukturen achten“. Trotz des Sparkurses werde die Sparkasse aber ihre Kundennähe, ihre Beratungsqualität und ihre Präsenz im Geschäftsgebiet nicht antasten.