Sparkasse ALK komprimiert Öffnungszeiten an mehreren Standorten

Trend geht Richtung bargeldlose Bankgeschäfte


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Bernd Schablowski und Heinz-Jörg Reichmann informierten in der Sparkasse Attendorn über die künftigen Öffnungszeiten einiger Standorte. von Nils Dinkel
Bernd Schablowski und Heinz-Jörg Reichmann informierten in der Sparkasse Attendorn über die künftigen Öffnungszeiten einiger Standorte. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Finanzwelt steht vor weitreichenden Veränderungen: Bankgeschäfte werden zunehmend digital getätigt. Das stellt gerade kleinere Filialen vor weitreichende Probleme. Daher macht die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem Einschnitte beim persönlichen Beratungsangebot.


Der Neuzuschnitt der Geschäftsstellen-Struktur sei auch der Wirtschaftlichkeit geschuldet, so Vorstandsvorsitzender Heinz-Jörg Reichmann beim Pressegespräch am Mittwoch, 5. Juni, in Attendorn. Derzeit betreibt die Sparkasse neun personenbesetzte Filialen und neun SB-Points, wovon sechs kooperativ mit der Volksbank betrieben werden.

Betroffen von der Neustrukturierung sind ab 1. Oktober die Standorte Ennest, Welschen Ennest, Elspe, Kirchhundem und Würdinghausen. Hier sollen jedoch keine reinen SB-Points entstehen: An ein bis zwei Tagen pro Woche bietet das Geldinstitut Beratungen vor Ort an. Die Mitarbeiter der fünf betroffenen Filialen werden auf andere Standorte im Einzugsgebiet verteilt. Kündigungen soll es keine geben.
„Die Flächendeckung bleibt“
Der Verwaltungsrat habe sich darauf geeinigt, keine vollständigen SB-Filialen an den betroffenen Standorten zu betreiben. Der Schritt sei der Sparkasse nicht leicht gefallen, betont Hans-Jörg Reichmann. In diesen Tagen informiert die Sparkasse alle betroffenen Kunden. „Leider“ sah der Verwaltungsrat keine andere Möglichkeit. „Die Flächendeckung bleibt. Allerdings nicht mehr so komfortabel wie bisher“, so Reichmann.

Eine Umfrage der eigenen Kunden habe ergeben, dass das künftige Konzept dem Kern der Kunden ausreiche. Von 13.000 kontaktierten Kunden hätten 1.000 teilgenommen. 13 Prozent davon legen Wert auf die Beratung vor Ort. Sie wünschen den Kontakt zum Kundenberater und erledigen ihre Bankgeschäfte traditionell in der Filiale. 70 Prozent seien mit einer Mischform aus digitalen Bankgeschäften und einem Ansprechpartner vor Ort zufrieden. Ausschließlich online oder telefonisch tätigten 17 Prozent der Befragten ihre Bankgeschäfte.
Bargeldlose Zahlungen steigen zunehmend
Zu den Gründen erklärte Reichmann außerdem: „Der bediente Service ist sehr zurückgegangen. Es gibt heutzutage mehr bargeldlose als Bargeld-Zahlungen. Außerdem nutzen sehr viele unserer 32.000 Kunden die Möglichkeit der Online-Beratung“. Vorstandsmitglied Bernd Schablowski ergänzte, das die Sparkasse digital mittlerweile 70 Leistungen anbiete.

Schwerpunktmäßig nannte er Zahlungsverkehr, das elektronische Postfach, den E-Safe sowie den Dienst „Kwitt“, mit dem man via Handynummer Geldsummen bis zu 30 Euro unkompliziert binnen weniger Sekunden aufs Konto überweisen kann. „Die Kunden haben ein sehr hohes Vertrauen in uns und unsere Onlinewelt“, betont Schablowski.

Gleichzeitig möchte die Sparkasse in ihre Standorte investieren. Die Filiale in Grevenbrück soll in Kürze ein neues Beratungsbüro erhalten. An der Filiale in Attendorn nagt nach 20 Jahren der Zahn der Zeit. In den Sommerferien soll sie renoviert werden. Dies kann über einen Zeitraum von etwa acht Wochen zu Einschränkungen führen.
Die neuen Beratungszeiten der betroffenen Filialen (ab 1. Oktober):
SB-Points (jeweils donnerstags)
  • Elspe: 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr
  • Ennest: 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr
  • Welschen Ennest: 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr
Geschäftsstellen
  • Kirchhundem: montags und donnerstags 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr
  • Würdinghausen: dienstags 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr
  • und freitags 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr
  • Individuelle Beratungstermine können vereinbart werden.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
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