Siegerland Flughafen: Vorstand über negative Berichterstattung verwundert

Positive Effekte werden ausgeblendet


Hunderte Arbeitsplätze hängen an dem Siegerland Flughafen. von Symbol Nils Dinkel
Hunderte Arbeitsplätze hängen an dem Siegerland Flughafen. © Symbol Nils Dinkel

Siegen/Olpe, 11. Januar 2018 – „Ich kann nicht verstehen, warum in Bezug auf den Siegerland Flughafen vornehmlich negative Schlagzeilen veröffentlicht werden. Dabei geht aus dem Gutachten klar seine erhebliche regionale Bedeutung hervor.“ Mit diesen Worten fasste Doktor Theodor Gräbener jetzt anlässlich der ersten Vorstandssitzung des Fördervereins Siegerland Flughafen Dreiländereck die Stimmung in der Öffentlichkeit zusammen.


„Der Flughafen ist ein regionaler Standortfaktor, der nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte.“ Er biete nicht nur volkswirtschaftliche Mehrwerte, sondern sichere auch mehr als 250 unmittelbar am Flughafen angesiedelte Arbeitsplätze – „plus einige hundert Arbeitsplätze mittelbar in der Umgebung“. 

Doktor Gräbener verwies auf das Gutachten, das die IUBH School of Business and Management im Auftrag der Siegerland Flughafen GmbH erstellt hat. Dieses zeigt sehr deutlich, dass durch den Flughafenbetrieb selbst, aber auch durch Unternehmen im unmittelbaren Umfeld eine erhebliche Bruttowertschöpfung erzielt und Lohn- und Gehaltssummen ausgelöst werden, die bei einer Schließung des Flughafens der Region verloren gingen.
66 Millionen Euro Bruttowertschöpfung
Die ermittelte Bruttowertschöpfung aller am Flughafen ansässigen Unternehmen beläuft sich der Studie zufolge auf rund 66 Millionen Euro. „Das entspricht circa 0,8 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Siegen-Wittgenstein“, rechnete Beisitzer Falk Heinrichs vor. 

„Will man auf dieses Geld so mir nichts, dir nichts verzichten, um ein Defizit von 1,7 Millionen Euro pro Jahr auszugleichen?“ Die Untersuchung hebt zudem positive fiskalische und steuerliche Effekte hervor, die durch den Flughafenbetrieb ermöglicht werden.

Stichwort Defizit: Dessen Höhe werde in der Öffentlichkeit falsch wahrgenommen, erklärte auch Beisitzer Volkmar Klein (MdB). „Richtig ist: Der Flughafen hat bei Erlösen von rund 760.000 Euro einen Kostendeckungsgrad von rund 40 Prozent, das heißt eine Unterdeckung von jährlich rund 1,1 Millionen Euro.“
Volkmar Klein: "Pacht wird fälschlicherweise addiert"
Dieses Defizit sei durch den Kreis auszugleichen. Volkmar Klein: „Fälschlicherweise dazu addiert werden jedoch die jährlichen Pachtzahlungen des Kreises in Höhe von 600.000 Euro an den Eigentümer des Flughafens, den Zweckverband Verkehrsflughafen Siegerland. Der aber wird wiederum mehrheitlich vom Kreis Siegen-Wittgenstein getragen.“ Vor diesem Hintergrund komme auch die Studie zu dem Schluss, dass dieses Defizit im interregionalen Vergleich „nicht besonders hoch“ sei.

„Nimmt man allein die bereits jetzt zugesagten finanziellen Mittel in Höhe von über 200.000 Euro pro Jahr aus der Wirtschaft sowie den mittelfristig möglichen Verzicht des Instrumentenlandesystems mit einer Einsparung von 100.000 bis 120.000 Euro im Jahr, dann dürfte der Siegerland Flughafen bereits heute zu den wirtschaftlichsten Regionalflughäfen überhaupt gehören“, rechnete Doktor Gräbener vor.
Erhebliche regionalwirtschaftliche Effekte
„Und selbst wenn man das Defizit in Höhe von 1,7 Millionen Euro ansetzt, kommt die Untersuchung zu einem positiven Schluss“, bilanziert Doktor Steffen Neu, 2. Vorsitzender des Fördervereins. „Demzufolge löst der Kreis Siegen-Wittgenstein mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand erhebliche regionalwirtschaftliche Effekte aus, die sich sowohl in Bruttolöhnen sowie den damit der öffentlichen Hand zufließenden Steuern und Abgaben als auch in der erzielten Bruttowertschöpfung darstellen ließen – und zwar im zweistelligen Millionen-Bereich.“

Hinzu kämen zahlreiche „katalytische“ Effekte, die für den weiteren Betrieb des Flughafens sprächen. Doktor Neu: „Das sind Fakten, die der Kreistag nicht ausblenden darf. Daher gilt es nun, alle Kräfte zusammenzuziehen, um die positiven Effekte des Flughafens zu erhalten. Ansonsten geht ein wichtiges Stück Infrastruktur und mit ihr mehrere hundert Arbeitsplätze und eine erhebliche Bruttowertschöpfung für immer verloren.“
Artikel teilen: