Schon gewusst? Ohne Südwestfalen rollt kein Auto auf der Welt
Automotive als Schlüsselbranche der Region
- Kreis Olpe, 16.08.2017
- Von Isabelle Herrmann
Isabelle Herrmann
Redaktion
Kreis Olpe. Die Automotive-Branche, also Zulieferer für Automobil-, Bahn-, Luft- und Raumfahrtechnik sowie für den Schiffs- und Sonderfahrzeugbau, ist eine Schlüsselbranche in Südwestfalen. Hier finden aktuell über 53.000 Beschäftigte einen Arbeitsplatz - Tendenz steigend. Das Automobil-Segment nimmt dabei den größten Teil ein.
Und hier kommt Südwestfalen ins Spiel. Von sichtbaren Elementen wie Autositzen und Kühlergrills bis hin zu den kleinsten Verbindungselementen kommen die Autoteile aus unseren heimischen Unternehmen. Dabei mischen nicht nur unsere „üblichen Verdächtigen“ wie Gedia, Kostal oder Kirchhoff mit, sondern auch Unternehmen, die nicht auf den ersten Blick dazugehören. So stellt zum Beispiel auch brill+adloff aus Lennestadt-Kirchveischede Fahrzeugteile aus Kunststoff her.
Ohne unsere Region würde ein Auto also nicht weit kommen.
Karosserie und Fahrgestell
Diese werden immer leichter. Auch dank des geballten Know-how des auf Leichtbau fokussierten automotive centers südwestfalen in Attendorn, wo das Wissen der hier angesiedelten Automotive-Firmen gesammelt und weiterentwickelt wird.
Doch auch handfestes Material wird von Südwestfalen aus zu den wichtigsten Automobilherstellern geschickt, etwa Strukturteile und Leichtbaukomponenten wie von Heinrich Huhn, Frauenthal Automotive, Bilsing Automation, Kirchhoff Automotive, Gedia, Kauth, Benteler, Wiegelmann und Tillmann Werkzeugbau.
Und bei HBPO werden sogar komplette Fronten inklusive Scheinwerfer, Kühlergrills und Stoßfängern entwickelt und montiert und als komplettes Teil zu den Herstellern geliefert.
Sie haben das Rad vielleicht nicht neu erfunden, aber definitiv schöner gemacht: RH Alurad und uniwheels sind ernstzunehmende Größen und nicht mehr wegzudenken. Auch sportliches Fahren hat in Südwestfalen durch Eibach und H&R ein neues Gesicht bekommen.
Motor und Getriebe
Auch das Herzstück des Autos kommt nicht ohne Südwestfalen aus: Martinrea Honsel aus Meschede fertigt die dazu benötigten Leichtmetallstrukturteile für Motorblöcke, Getriebegehäuse, etc. Und auch hier wird viel Drumherum benötigt. Zylinder (Willy Zahn Maschinenbau) und verschiedenste Rohrleitungen (Cohline, transfluid, AT Tec) sind made in Südwestfalen.
Schrichten fertigt zudem im Jahr Millionen kleinste Kunststoffteile, die in allen möglichen Getrieben verbaut werden - winzig klein und doch so wichtig.
Elektronik
Tank- und Abgassysteme
Interieur und Extras
Autofahren ohne Sitz? Dank Adient nicht nötig. Zierleisten, Blenden und Haken - auch sie sind Teil des Autos und werden bei brill+adloff, Dura, Gerhardi, Hydrophon, Isowa, Weber, Pfeiffer, Schmale Maschinenbau und Wilhelm Schröder hergestellt. Wer spezielle Wünsche für den Komfort seines Wohnmobils oder Ähnliches hat, sollte sich an dometic wenden. Wer Anhängerkupplungen und Fahrradträger sucht, findet sie bei Westfalia-Automotive.
Sicherheitssysteme
Autos werden durch Fahrassistenzsysteme und ausgeklügelte Airbag-Technik intelligenter und sicherer. Südwestfalen trägt hier mit den Unternehmen dometic und Fischer & Kaufmann wesentlich zur nachhaltigen Weiterentwicklungen bei. Doch auch die Gehäuse für Sicherheitsgurte kommen aus unserer Region. Hierfür ist Grosshaus sogar führender Hersteller weltweit! Ihre Gehäuse finden sich in den Autos von acht der größten Automobilherstellern der Welt wieder.
Kleinstteile
Im Porsche 911 zum Beispiel ist durch teckentrup ein Stück Südwestfalen verbaut. Grosshaus liefert rund 120 Millionen Abdeckscheiben für Bosch’s ABS-Systeme. Und beides sind lediglich Beispiele.
Ejot, Kauth, die Schürholz Gruppe, Linde + Wiemann, Julius Klinke, VMD Metals, Wilhelm Schröder, Brill Präzisionstechnik, Nedschroef, E.Winkemann, Heinrich Huhn, Frauenthal Automotive, CNC Lamers und noch viele andere sorgen dafür, dass die Automotive-Branche für Südwestfalen ein wichtiger Arbeitgeber ist bleibt – und die vielen Autos weltweit fahren.