Rückläufige Industrieumsätze: Kreis Olpe legt sogar um 0,3 Prozent zu
- Kreis Olpe, 25.11.2019
Siegen/Olpe. „Nach etlichen Jahren des Aufschwungs wirkt sich die schwächelnde Konjunktur mittlerweile auch in sinkenden Industrieumsätzen aus, die in den ersten neun Monaten 11,3 Milliarden Euro betrugen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener. Der Kreis Olpe steht weiterhin auf soliden Füßen: So legten die Industrieumsätze hier noch einmal um 0,3 Prozent zu.
In den ersten neun Monaten verringerte sich der Inlandsumsatz um 1,7 Prozent (-112 Millionen Euro) und der Auslandsumsatz um 1,9 Prozent (-99 Millionen Euro). Landesweit sank der Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes um 2,6 Prozent auf 241,5 Milliarden Euro. Der Rückgang fiel damit deutlicher aus als im IHK-Bezirk.
Die Entwicklung der Industrieumsätze ist in den Kreisen des IHK-Bezirkes unterschiedlich. Im Kreis Siegen-Wittgenstein ging der Gesamtumsatz um 3,2 Prozent zurück. Im Kreis Olpe konnten die Betriebe hingegen ein leichtes Plus von 0,3 Prozent erwirtschaften. Der Rückgang des Auslandsumsatzes fiel in den beiden Kreisen mit 1,9 Prozent bzw. 2,0 Prozent nahezu identisch aus. Eine größere Differenz besteht beim Inlandsumsatz. Die Unternehmen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein mussten hier einen Verlust von 4,5 Prozent verkraften. Im Kreis Olpe steht dahingegen ein Plus von 1,6 Prozent zu Buche.
Stephan Häger: „Die im Kreis Siegen-Wittgenstein dominierenden Unternehmen der Metallerzeugung und -bearbeitung – hierunter fallen etwa die Gießereien und Rohrhersteller – sehen sich einer deutlichen Abnahme des Inlandsumsatzes von 10,6 Prozent gegenüber. Das in dieser Branche um 4,4 Prozent gewachsene Exportgeschäft stabilisiert den Gesamtumsatz, der dadurch „nur“ um 4,2 Prozent fällt. Im regionalen Maschinen- und Anlagenbau verhält es sich genau umgekehrt. Hier ging der Auslandsumsatz deutlich um 11,3 Prozent zurück, während der Inlandsumsatz um 4,9 Prozent stieg.“
Zwar sei man von einem Umsatzeinbruch weit entfernt. Im Krisenjahr 2009 beispielweise seien die Rückgänge deutlich zweistellig ausgefallen. Auch liege das realisierte Umsatzvolumen der Industrieunternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten immer noch über dem Niveau von 2017. Dennoch dürfe man nach Auffassung der IHK im politischen Raum jetzt nicht die Hände in den Schoß legen.
Klaus Gräbener: „Je länger die Konjunkturflaute anhält, desto dringender wird es, endlich die Standortqualität durchgreifend zu verbessern. Wir brauchen auf allen Ebenen Vorfahrt für mehr Investitionen. Ganz oben auf der Agenda stehen aus Sicht der Wirtschaft spürbar sinkende Steuersätze für Kapital- und insbesondere auch für Personengesellschaften, weil diese Einkommensteuer zahlen und ihre Belastung häufig jenseits der 40 Prozent liegt.“