Projekt gescheitert: keine Klinik-Großküche in Olpe

Überraschende Wendung für Hospitalgesellschaft Südwestfalen


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Johannes Schmitz, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen, ist von der neuesten Entwicklung zur Großküche im Gewerbegebiet Hüppcherhammer in Olpe überrascht. von Nils Dinkel
Johannes Schmitz, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen, ist von der neuesten Entwicklung zur Großküche im Gewerbegebiet Hüppcherhammer in Olpe überrascht. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Das vom St. Marien-Krankenhaus Siegen, dem Kreisklinikum Siegen und der Hospitalgesellschaft Südwestfalen gemeinsam geplante Projekt „Großküche auf dem Grundstück im interkommunalen Gewerbepark Hüppcherhammer“ wird nicht weiter verfolgt. Nach einer intensiven Machbarkeitsanalyse und konkreten Planungen entschieden sich die Siegener Partnerhäuser für eine Alternative in Siegen. Die Träger kündigen an, dass auch nach Beendigung des gemeinsamen Projekts die intensive Zusammenarbeit der Kliniken untereinander fortgesetzt wird.


„Die Grundlage für die damalige Entscheidung, die Speisenversorgung auf neue Beine zu stellen, hat sich selbstverständlich nicht verändert“, erklären die Geschäftsführer unisono. Die in die Jahre gekommenen Küchen an den unterschiedlichen Standorten müssten dringend modernisiert werden.

„Bei genauer Analyse hat sich für die moderne Küche am Standort Hüppcherhammer als zentrale Lösung für vier Klinikstandorte und für in den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und Altenkirchen verstreute Einrichtungen der Altenpflege eine logistisch günstigere und wirtschaftlichere Alternative in Siegen ergeben", erklären Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses Siegen und Bertram Müller, Geschäftsführer des Kreisklinikums Siegen.
Aufwendiger Transport
So würde es beispielsweise für die Versorgung von Einrichtungen im südlichen Siegerland bedeuten, dass für den Transport mit einer knappen Stunde zu rechnen ist. Um Qualitätsmängel aufzufangen, müssten wiederum Investitionen im Millionenbereich getätigt werden.

Johannes Schmitz, Geschäftsführer der Hospitalgesellschaft, erläutert. „Die Umsetzung des Vorhabens im Gewerbegebiet Hüppcherhammer stand fest und die Planung war ganz konkret. Die Entscheidung der beiden Siegener Partner kam für uns überraschend und wird von Seiten der Hospitalgesellschaft respektiert. Wir werden jetzt Alternativen für die Hospitalgesellschaft zügig prüfen, um verlässliche Aussagen über die zukünftige Speisenversorgung für unsere Einrichtungen und unsere Mitarbeiter geben zu können.“
Gute Zusammenarbeit soll fortgeführt werden
Die Geschäftsführer betonen, dass die Entscheidung nicht die gute nachbarschaftliche Verbundenheit und Zusammenarbeit auf anderen Themenfeldern in Frage stellt. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit insbesondere in den medizinischen Bereichen sei dadurch nicht beeinträchtigt. Insgesamt sorge der wirtschaftliche Druck dafür, in einzelnen Bereichen immer größere Einheiten zu entwickeln. Der alleinige Blick auf die Kosten dürfe jedoch nicht alleinbestimmend sein, vielmehr müssten Qualität der Versorgung und Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden bei allen Planungen miteinbezogen werden.

„Dort, wo es Interessengleichheit mit Partnern gibt, wird man zukünftig auch über Kreisgrenzen weiterhin kooperieren. Das Miteinander ist also nicht negativ berührt und man wird sich bei der Entwicklung der jeweiligen Lösungen wechselseitig austauschen“, heißt es abschließend.
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