Noch 1.365 freie Ausbildungsstellen im Kreis Olpe

Zwischenbilanz


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe/ Siegen. Die Agentur für Arbeit Siegen zieht nach den ersten sechs Monaten des Ausbildungsjahres eine Zwischenbilanz zur Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Die gute Nachricht für die Jugendlichen: Es sind noch 1.968 Ausbildungsstellen unbesetzt, davon allein im Kreis Olpe 1.365. Die schlechte Nachricht für die Betriebe: Die Zahl der unversorgten Bewerber sinkt weiterhin.


Im Kreis Olpe gibt es wieder deutlich mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungsplatzsuchende. Dort kommen sogar 1,93 freie Ausbildungsstellen auf einen unversorgten Bewerber. Die Bewerberzahl sinkt im März im Vergleich zum Vorjahr um 138 oder 16,6 Prozent auf 692.

Gleichzeitig steigt die Zahl an gemeldeten Ausbildungsstellen um 3,9 Prozent auf 1.365. Die Zahl der noch unversorgten Bewerber sinkt im Kreis Olpe im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 366. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen steigt um 7,3 Prozent auf 708 Lehrstellen.
Arbeitsagentur berät 2.000 junge Menschen
Seit Oktober sind bei der Arbeitsagentur der Kreise Siegen und Olpe 3.471 Ausbildungsstellen für das neue Lehrjahr ab August gemeldet worden. Das sind 183 Stellen mehr als im Vorjahr im März. Gleichzeitig haben die Berufsberater der Arbeitsagentur 2.089 junge Menschen beraten. 328 weniger als vergangenes Jahr.

„Die Zahl der Bewerber ist noch deutlicher gesunken, das Ungleichgewicht zwischen Ausbildungsstellen und Bewerbern verfestigt sich“, analysiert Frank Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. Auf jeden Bewerber kommen 1,66 Ausbildungsstellen.

Unversorgt sind derzeit noch 1.087 junge Männer und Frauen. Das sind 31 weniger als im Vorjahr. Bei 1.968 freien Ausbildungsstellen kommen so auf jeden unversorgten Bewerber 1,81 freie Stellen (2018: 1,59 freie Stellen pro unversorgten Bewerber).
Teils gute Chancen für Jugendliche
Es gibt weiterhin beliebte und weniger beliebte Ausbildungsberufe. In den beliebten Berufen ist der Wettbewerb um jeden Ausbildungsplatz sehr hoch. Gleichzeitig sind die Chancen in vielen anderen Berufen sehr gut.

„Die Jugendlichen müssen offen sein, für berufliche Alternativen. Unsere Berufsberater stellen ihnen gerne ähnliche Berufe oder auch oft ganz neue Berufe vor“, lädt Schmidt in die Berufsberatung der Arbeitsagentur ein.

 „In einigen Branchen können sich die Jugendlichen sogar den Ausbildungsbetrieb aussuchen“, ergänzt Schmidt. Vor allem im Verkauf von Lebensmittel, in der Fahrzeugführung im Straßenverkehr, dem Hochbau und in den Bereichen der Kunststofftechnik kommen nur sehr wenige Bewerber auf viele freie Stellen.
Artikel teilen: